
Deine Bromelie ist verblüht: Was jetzt?
Ben BeyerDie 7 wichtigsten Punkte im Überblick:
- Nach dem Verblühen stirbt die Mutterpflanze langsam, bildet aber Ableger.
- Pflege die Mutterpflanze weiter, um die Kindel zu stärken.
- Kindel trennst du, wenn sie halb so groß wie die Mutterpflanze sind.
- Nutze nährstoffarmes Substrat wie Orchideenerde fürs Umtopfen.
- Gieße in den Blatttrichter und halte die Luftfeuchtigkeit bei 50–60 %.
- Stelle die Pflanze an einen hellen Ort ohne direkte Sonne.
- Neue Pflanzen können nach etwa einem Jahr wieder blühen.
Der Lebenszyklus einer Bromelie: Was passiert nach der Blüte?
Bromelien sind faszinierende Zimmerpflanzen, die ursprünglich aus den tropischen Wäldern Südamerikas stammen. Arten wie Guzmania, Aechmea oder Vriesea begeistern mit ihren farbenfrohen Hochblättern, die oft monatelang leuchten. Doch jede Bromelie blüht nur einmal in ihrem Leben. Nach der Blüte, die durch ihre exotischen Farben zur Zierpflanze macht, stirbt die Mutterpflanze allmählich ab. Das ist kein Zeichen von Fehlpflege, sondern ein natürlicher Prozess, der bei Bromelienarten wie Ananasgewächsen üblich ist.
Während die Mutterpflanze langsam verblasst, passiert etwas Spannendes: Sie bildet an ihrer Basis kleine Ableger, auch Kindel genannt. Diese Jungpflanzen sind die nächste Generation deiner Bromelie und tragen das Potenzial für neue, farbenfrohe Blüten. Die Mutterpflanze gibt ihre letzten Nährstoffe an die Kindel weiter, um deren Wachstum zu fördern. Deine Aufgabe ist es, die Pflanze in dieser Phase weiter zu pflegen, damit die Ableger kräftig werden und später selbstständig wachsen können.
Die Pflege bleibt in dieser Phase ähnlich wie zuvor. Halte den Blatttrichter in der Mitte der Blattrosette mit Regenwasser gefüllt, stelle die Pflanze an einen hellen Standort ohne direkte Sonne und besprühe die Blätter regelmäßig, um die Luftfeuchtigkeit hochzuhalten. So unterstützt du den natürlichen Zyklus und legst den Grundstein für die nächsten Schritte, wie die Vermehrung der Kindel.
Pflege deiner verblühten Bromelie: So bleibt sie gesund
Auch wenn deine Bromelie verblüht ist, braucht sie weiterhin Aufmerksamkeit, um die Ableger zu unterstützen. Gießen ist der Schlüssel: Fülle den Blatttrichter in der Mitte der Blattrosette mit kalkfreiem Wasser, idealerweise Regenwasser, bis er etwa halb voll ist. Wechsle das Wasser alle paar Tage, um Bakterienbildung zu vermeiden. Der Boden im Topf sollte leicht feucht bleiben, aber Staunässe unbedingt vermeiden, da die Wurzeln empfindlich auf zu viel Wasser reagieren.
Bromelien, wie viele Epiphyten, nehmen Wasser und Nährstoffe über Saugschuppen an ihren Blättern auf. Besprühe die Blätter daher ein- bis zweimal pro Woche, besonders in trockenen Räumen oder im Sommer, wenn die Luftfeuchtigkeit sinkt. Eine Luftfeuchtigkeit von 50 bis 60 Prozent ist ideal. Stelle die Pflanze an einen hellen Ort, aber schütze sie vor direkter Sonne, die die Blätter verbrennen kann. Ein Fensterbrett mit indirektem Licht, etwa an einem Ost- oder Westfenster, ist perfekt.
Düngen ist in dieser Phase weniger wichtig, da die Mutterpflanze ihre Energie in die Kindel steckt. Wenn du düngen möchtest, verwende alle vier bis sechs Wochen einen verdünnten Flüssigdünger, den du in den Blatttrichter gibst. Übertreibe es nicht – Bromelien sind pflegeleichte Pflanzen, die mit wenigen Nährstoffen auskommen. Mit dieser Pflege bleibt die Mutterpflanze vital, und die Ableger wachsen kräftig heran, bereit für den nächsten Schritt in ihrem Lebenszyklus.
Der richtige Standort für deine verblühte Bromelie
Der Standort entscheidet, ob deine verblühte Bromelie und ihre Kindel gut gedeihen. Bromelien lieben helles, indirektes Licht, wie es in ihrer natürlichen Umgebung unter dem Blätterdach tropischer Wälder vorkommt. Ein Platz nahe einem Ost- oder Westfenster ist ideal, wo die Pflanze morgens oder nachmittags sanftes Licht bekommt. Direkte Mittagssonne vermeidest du, da sie die Blätter schädigen und die leuchtenden Farben der Hochblätter verblassen lassen kann.
Die Temperatur sollte zwischen 15 und 27 Grad Celsius liegen, da Bromelien empfindlich auf Kälte reagieren. Halte sie im Winter von kalten Fensterscheiben oder Zugluft fern. Viele Bromelienarten, wie Tillandsia, sind Aufsitzerpflanzen, die in der Natur auf Bäumen oder Felsen wachsen. Sie brauchen hohe Luftfeuchtigkeit, weshalb regelmäßiges Besprühen der Blätter wichtig ist, besonders in beheizten Räumen. Eine Luftfeuchtigkeit von 50 bis 60 Prozent sorgt dafür, dass die Pflanze nicht austrocknet.
Ein kleiner Tipp: Gruppiere deine Bromelien oder andere Zimmerpflanzen, um die lokale Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Vermeide es, die Pflanze direkt neben Heizkörper zu stellen, da die trockene Luft die Blattrosette schädigen kann. Mit dem richtigen Standort schaffst du die perfekte Umgebung, damit die Mutterpflanze ihre Ableger versorgt und die Jungpflanzen gesund wachsen.
Ableger deiner Bromelie: Wie du sie erfolgreich vermehrst
Nachdem deine Bromelie verblüht ist, kommen die Ableger ins Spiel – die Chance, neue Pflanzen zu ziehen. Die Kindel wachsen an der Basis der Mutterpflanze und sind nach einigen Monaten bereit, getrennt zu werden. Warte, bis sie etwa halb so groß wie die Mutterpflanze sind und eigene Wurzeln gebildet haben, die wie kleine Fäden aussehen. Mit einem scharfen, sauberen Messer schneidest du die Ableger vorsichtig ab, möglichst nah an der Basis, ohne die Wurzeln zu beschädigen.
Pflanze die Kindel in einen kleinen Topf mit nährstoffarmem Substrat, wie Orchideenerde oder einer speziellen Bromelienmischung. Diese Erde ist locker und lässt überschüssiges Wasser gut abfließen, was für die empfindlichen Wurzeln wichtig ist. Drücke das Substrat leicht an, ohne es zu verdichten, damit die Blattrosette stabil steht. Für die ersten drei Wochen kannst du den Topf mit einer durchsichtigen Plastiktüte abdecken, um die Luftfeuchtigkeit hochzuhalten. Öffne die Tüte täglich kurz, um Schimmel zu vermeiden.
Die frisch gepflanzten Ableger brauchen einen hellen Standort ohne direkte Sonne und regelmäßiges Gießen in den Blatttrichter. Gieße mit Regenwasser und besprühe die Blätter, um die Luftfeuchtigkeit zu fördern. Mit Geduld wachsen die Jungpflanzen kräftig heran und können nach etwa einem Jahr selbst blühen. So setzt du den Lebenszyklus deiner Bromelie fort und erweiterst deine Sammlung mit neuen, farbenfrohen Pflanzen.
Gießen und Luftfeuchtigkeit für deine Bromelie
Das Gießen einer Bromelie ist anders als bei anderen Zimmerpflanzen, da sie Wasser hauptsächlich über den Blatttrichter aufnimmt. Fülle den Trichter in der Mitte der Blattrosette mit Regenwasser oder entkalktem Wasser, bis er etwa halb voll ist. Wechsle das Wasser alle paar Tage, um Bakterien oder Fäulnis zu verhindern. Der Boden im Topf bleibt nur leicht feucht – Staunässe ist ein No-Go, da sie die Wurzeln schädigt.
Viele Bromelien, wie Tillandsien oder andere Epiphyten, nehmen Wasser über Saugschuppen an ihren Blättern auf. Besprühe die Blätter ein- bis zweimal pro Woche, besonders in trockenen Räumen oder im Sommer. Eine Luftfeuchtigkeit von 50 bis 60 Prozent ist optimal. Wenn die Luft in deiner Wohnung sehr trocken ist, stelle die Pflanze auf ein Tablett mit feuchten Kieselsteinen, ohne dass der Topf im Wasser steht. Das erhöht die Feuchtigkeit lokal.
Im Sommer gießt du etwas häufiger, im Winter seltener, da die Pflanze weniger Wasser braucht. Achte darauf, dass vertrocknete Blätter oder abgestorbene Teile der Mutterpflanze nicht im Trichter landen, da sie das Wasser verunreinigen können. Mit der richtigen Balance aus Gießen und Besprühen bleibt deine Bromelie gesund, und die Ableger entwickeln sich kräftig.
Substrat und Umtopfen: Die richtige Erde für deine Bromelie
Wenn du die Ableger deiner verblühten Bromelie vermehrst, ist das richtige Substrat entscheidend. Bromelien brauchen eine lockere, gut durchlässige Erde, die überschüssiges Wasser schnell abfließen lässt. Orchideenerde oder eine spezielle Bromelienmischung ist ideal, da sie die Bedingungen in ihrer natürlichen Umgebung nachahmt. Normale Blumenerde ist zu dicht und speichert zu viel Wasser, was die Wurzeln schädigen kann.
Beim Umtopfen wählst du einen kleinen Topf, der gerade groß genug für die Wurzeln des Ablegers ist. Fülle den Topf mit Substrat, setze den Kindel ein und drücke die Erde leicht an, ohne sie zu verdichten. Die Blattrosette sollte stabil stehen, aber die Wurzeln brauchen Luft, um gesund zu wachsen. Gieße direkt nach dem Umtopfen in den Blatttrichter und besprühe die Blätter, um die Luftfeuchtigkeit hochzuhalten.
Bromelien wachsen langsam, daher musst du sie selten umtopfen. Wenn die Jungpflanzen kräftig genug sind, kannst du sie nach einigen Monaten in einen etwas größeren Topf setzen, falls nötig. Achte darauf, immer nährstoffarmes Substrat zu verwenden und die Pflanze nicht zu tief einzusetzen. Mit der richtigen Erde und Pflege schaffen die Ableger den Sprung zu eigenständigen, blühfähigen Bromelien.
Fazit: Deine Bromelie lebt weiter – mit Geduld und Pflege
Eine verblühte Bromelie ist kein Grund, sie aufzugeben. Während die Mutterpflanze langsam abstirbt, schenkt sie dir neue Ableger, die mit etwas Pflege zu kräftigen Jungpflanzen werden. Halte den Blatttrichter mit Regenwasser gefüllt, besprühe die Blätter für hohe Luftfeuchtigkeit und stelle die Pflanze an einen hellen, indirekt beleuchteten Ort. Sobald die Kindel groß genug sind, trennst du sie ab und pflanzt sie in nährstoffarmes Substrat wie Orchideenerde. Mit Geduld kannst du nach etwa einem Jahr neue, blühende Bromelien genießen. Die Pflege ist unkompliziert, und der Lohn ist eine farbenfrohe Zimmerpflanze, die deine Wohnung bereichert.
FAQs: Häufige Fragen rund um verblühte Bromelien
Kann ich die Blüte abschneiden, wenn sie verblüht ist?
Ja, du kannst die verblühte Blüte abschneiden, aber es ist nicht zwingend nötig. Wenn die Hochblätter braun oder vertrocknet sind, schneide sie mit einer sauberen Schere nah an der Basis ab, um die Pflanze optisch aufzufrischen. Das hat keinen Einfluss auf die Gesundheit der Mutterpflanze oder die Bildung der Ableger. Konzentriere dich weiterhin auf die Pflege, indem du in den Blatttrichter gießt und die Luftfeuchtigkeit hochhältst. So unterstützt du die Kindel, die nach der Blüte wachsen.
Wie lange dauert es, bis eine Bromelie wieder blüht?
Nach dem Verblühen bilden sich Ableger, die etwa ein bis zwei Jahre brauchen, um selbst zu blühen. Die genaue Zeit hängt von der Art, wie Guzmania oder Aechmea, und den Pflegebedingungen ab. Stelle sicher, dass die Jungpflanzen genug Licht, Wasser und Luftfeuchtigkeit bekommen. Manche nutzen Äpfel, die Ethylen abgeben, um die Blütenbildung zu fördern, aber das ist nicht immer nötig. Mit Geduld wirst du wieder bunte Bromelienblüten sehen.
Warum werden die Blätter meiner Bromelie braun?
Braune Blätter können verschiedene Ursachen haben. Häufig liegt es an zu wenig Luftfeuchtigkeit oder falschem Gießen. Stelle sicher, dass der Blatttrichter halb mit Regenwasser gefüllt ist und besprühe die Blätter regelmäßig. Direkte Sonne kann die Blätter verbrennen, also wähle einen Standort mit indirektem Licht. Überprüfe auch, ob der Boden nicht zu nass ist, da Staunässe die Wurzeln schädigt. Mit der richtigen Pflege bleiben die Blätter gesund.
Können Bromelien in normaler Blumenerde wachsen?
Normale Blumenerde ist für Bromelien ungeeignet, da sie zu dicht ist und zu viel Wasser speichert. Bromelien brauchen ein lockeres, nährstoffarmes Substrat wie Orchideenerde oder eine spezielle Bromelienmischung. Diese Erde ahmt ihre natürliche Umgebung nach, in der sie als Epiphyten auf Bäumen oder Felsen wachsen. Achte beim Umtopfen darauf, die Erde nicht zu verdichten, damit die Wurzeln genug Luft bekommen und keine Fäulnis entsteht.
Wie fördere ich die Blütenbildung bei meinen Bromelien?
Um die Blütenbildung anzuregen, kannst du einen reifen Apfel neben die Pflanze legen und beide für etwa vier Wochen unter einer durchsichtigen Plastiktüte abdecken. Der Apfel gibt Ethylen ab, das die Blüte fördern kann. Stelle sicher, dass die Pflanze genug indirektes Licht und eine hohe Luftfeuchtigkeit hat. Gieße regelmäßig in den Blatttrichter und sei geduldig – die Blüte kommt oft erst nach ein bis zwei Jahren.
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Über den Autor
Ben Beyer ist Gründer von florage.de – dem ersten Pflanzen-Shop für Menschen ohne grünen Daumen. Mit digitaler Unterstützung und smarter Pflegehilfe macht er Zimmerpflanzen alltagstauglich und langlebig.
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