
Geigenfeige-Ableger in Wasser: Dein Weg zu neuen Pflanzen
Ben BeyerZusammenfassung: Die 7 wichtigsten Punkte
- Wähle gesunde, unverholzte Stammstecklinge von 10-15 cm für die Vermehrung.
- Setze den Steckling in Wasser, sodass ein Blattknoten untergetaucht ist.
- Wechsle das Wasser regelmäßig, um Fäulnis zu verhindern.
- Stelle das Glas an einen hellen, warmen Ort mit 25-30°C.
- Pflanze den Steckling bei 2-5 cm langen Wurzeln in durchlässiges Substrat.
- Trage Handschuhe, da der Pflanzensaft hautreizend und giftig ist.
- Blattstecklinge sind möglich, aber weniger erfolgreich als Stammstecklinge.
So bereitest du Geigenfeige-Ableger für Wasser vor
Bevor du beginnst, wähle einen gesunden, unverholzten Trieb deiner Geigenfeige aus. Der Trieb sollte etwa 10-15 cm lang sein und mindestens ein bis zwei Blätter sowie einen Blattknoten haben, da hier die Wurzeln entstehen. Schneide den Trieb mit einer scharfen, desinfizierten Schere schräg direkt unterhalb eines Blattknotens ab. Ein schräger Schnitt vergrößert die Oberfläche, was die Wurzelbildung fördert.
Der Milchsaft der Geigenfeige ist reizend und giftig, daher solltest du Handschuhe tragen. Tauche das abgeschnittene Ende sofort in lauwarmes Wasser, um den Saftfluss zu stoppen. Lass die Schnittstelle danach für etwa 10-15 Minuten leicht antrocknen, damit keine Infektionen entstehen. Dies ist besonders wichtig, da der offene Schnitt anfällig für Bakterien ist.
Entferne die unteren Blätter, die im Wasser stehen würden, um Fäulnis zu vermeiden. Ein oder zwei Blätter am oberen Ende des Stecklings reichen aus, um die Photosynthese zu unterstützen. Achte darauf, dass der Blattknoten, aus dem die Wurzeln wachsen, frei bleibt. Mit dieser Vorbereitung ist dein Ableger bereit für den nächsten Schritt.
Geigenfeige-Ableger in Wasser setzen: Die richtige Technik
Fülle ein sauberes Glas mit lauwarmem Wasser und setze den Steckling so hinein, dass mindestens ein Blattknoten unter Wasser ist. Der Blattknoten ist entscheidend, da die Wurzeln nur dort entstehen. Stelle sicher, dass keine Blätter das Wasser berühren, da dies Schimmel oder Fäulnis verursachen kann. Ein schmales Glas eignet sich gut, da es den Steckling stabil hält.
Platziere das Glas an einem hellen Ort mit indirektem Licht, idealerweise bei 25-30°C. Direkte Sonneneinstrahlung solltest du vermeiden, da sie das Wasser zu stark erhitzt und den Steckling schädigen kann. Ein Platz mit Morgen- oder Abendsonne ist perfekt. Wechsle das Wasser alle zwei bis drei Tage, um es frisch und sauerstoffreich zu halten. Stagnierendes Wasser fördert Bakterienwachstum, was die Wurzelbildung behindert.
Die ersten Wurzeln erscheinen meist nach zwei bis vier Wochen. Geduld ist hier wichtig, da die Geschwindigkeit von Faktoren wie Temperatur, Licht und der Gesundheit des Stecklings abhängt. Wenn du kleine weiße Wurzelspitzen siehst, ist das ein gutes Zeichen. Warte, bis die Wurzeln 2-5 cm lang sind, bevor du den Steckling umpflanzt.
Pflege deiner Geigenfeige-Ableger während der Wurzelbildung
Während dein Ableger im Wasser steht, ist die richtige Pflege entscheidend für den Erfolg. Kontrolliere regelmäßig das Wasser auf Trübungen oder unangenehme Gerüche, die auf Fäulnis hinweisen. Wenn das Wasser trüb wird, wechsle es sofort und reinige das Glas gründlich. Verwende am besten gefiltertes oder abgestandenes Wasser, da Leitungswasser oft Chlor enthält, das die Wurzelbildung stören kann.
Die Raumtemperatur sollte konstant zwischen 25 und 30°C liegen. Kältere Temperaturen unter 15°C verlangsamen oder stoppen die Wurzelbildung. Ein heller Standort ohne Zugluft ist ideal. Wenn du bemerkst, dass die Blätter des Stecklings gelb werden oder abfallen, überprüfe die Lichtverhältnisse und die Wasserqualität. Gelbe Blätter können ein Zeichen für zu viel direktes Licht oder faulendes Wasser sein.
Falls die Wurzelbildung länger als vier Wochen dauert, überprüfe den Steckling auf Anzeichen von Fäulnis. Wenn das untere Ende des Stängels weich oder braun wird, schneide den betroffenen Teil ab und setze den Steckling in frisches Wasser. Mit der richtigen Pflege erhöhst du die Chancen auf kräftige Wurzeln erheblich.
Geigenfeige-Ableger in Wasser umpflanzen: Der Übergang zur Erde
Sobald die Wurzeln deines Ablegers 2-5 cm lang sind, ist es Zeit, ihn in Erde zu pflanzen. Wähle ein gut durchlässiges Substrat, zum Beispiel eine Mischung aus einem Teil hochwertiger Zimmerpflanzenerde und drei Teilen Sand oder Perlit. Die Geigenfeige mag keine Staunässe, daher ist eine gute Drainage essenziell. Ein Topf mit Abflusslöchern ist ideal.
Pflanze den Steckling etwa 2-3 cm tief in die Erde, sodass die Wurzeln vollständig bedeckt sind. Drücke die Erde leicht an, um den Steckling zu stabilisieren, aber vermeide es, die Wurzeln zu quetschen. Gieße die Erde anschließend gründlich, bis Wasser aus dem Abflussloch läuft. Halte die Erde in den ersten Wochen gleichmäßig feucht, aber nicht nass, um die Wurzeln nicht zu ersticken.
Um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten, kannst du den Topf mit einer durchsichtigen Plastiktüte abdecken. Lüfte die Tüte täglich für 10-15 Minuten, um Schimmelbildung zu verhindern. Stelle den Topf an einen hellen Ort mit indirektem Licht. Nach etwa zwei Wochen kannst du die Tüte schrittweise entfernen, damit sich die Pflanze an die normale Raumluft gewöhnt.
Blattstecklinge der Geigenfeige in Wasser: Eine Alternative
Neben Stammstecklingen kannst du auch Blattstecklinge in Wasser setzen, allerdings ist die Erfolgsquote deutlich niedriger. Wähle ein gesundes Blatt mit einem kurzen Stängelabschnitt und setze es in ein Glas Wasser, sodass der Stängel untergetaucht ist. Wechsle das Wasser regelmäßig, genau wie bei Stammstecklingen, und halte die gleichen Bedingungen ein: heller Standort, 25-30°C und indirektes Licht.
Die Wurzelbildung bei Blattstecklingen dauert oft länger und ist nicht garantiert. Selbst wenn Wurzeln entstehen, entwickelt sich nicht immer eine neue Pflanze, da Blattstecklinge manchmal keine Triebe bilden. Wenn du diese Methode ausprobierst, setze mehrere Blätter gleichzeitig, um die Chancen zu erhöhen. Nach erfolgreicher Wurzelbildung pflanzt du die Blattstecklinge genauso wie Stammstecklinge in ein durchlässiges Substrat.
Diese Methode eignet sich vor allem, wenn du experimentieren möchtest oder nur einzelne Blätter zur Verfügung hast. Für zuverlässige Ergebnisse sind Stammstecklinge jedoch die bessere Wahl. Wenn du Blattstecklinge vermehren möchtest, sei geduldig und rechne mit einer niedrigeren Erfolgsrate.
Sicherheitstipps: Umgang mit der giftigen Geigenfeige
Die Geigenfeige ist nicht nur schön, sondern auch giftig, besonders für Kinder und Haustiere wie Katzen, Hunde oder Vögel. Der Milchsaft, der beim Schneiden austritt, kann Hautreizungen oder bei Kontakt mit den Augen starkes Brennen verursachen. Trage deshalb immer Handschuhe, wenn du Ableger schneidest, und wasche deine Hände gründlich nach der Arbeit.
Halte die Stecklinge und die Mutterpflanze außerhalb der Reichweite von Kindern und Tieren. Wenn du den Steckling in Wasser setzt, stelle das Glas an einen sicheren Ort, wo es nicht umgestoßen werden kann. Sollte der Saft versehentlich mit der Haut oder den Augen in Kontakt kommen, spüle die betroffene Stelle sofort mit viel Wasser und suche bei starken Reaktionen einen Arzt auf.
Entsorge abgeschnittene Pflanzenteile sicher und reinige alle verwendeten Werkzeuge gründlich, um Rückstände des Milchsafts zu entfernen. Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen kannst du die Vermehrung der Geigenfeige sicher und ohne Risiken durchführen.
Fazit
Die Vermehrung von Geigenfeige-Ablegern in Wasser ist eine einfache Methode, um neue Pflanzen zu ziehen. Wähle gesunde Stammstecklinge, setze sie in Wasser und stelle sie an einen warmen, hellen Ort. Wechsle das Wasser regelmäßig und pflanze die Stecklinge nach der Wurzelbildung in durchlässiges Substrat. Blattstecklinge sind eine Alternative, aber weniger zuverlässig. Achte auf die Giftigkeit der Pflanze und trage Handschuhe, um Hautreizungen zu vermeiden. Mit Geduld und der richtigen Pflege wirst du bald neue Geigenfeigen in deinem Zuhause genießen.
FAQs
Kann ich Leitungswasser für Geigenfeige-Ableger verwenden?
Leitungswasser kann verwendet werden, ist aber nicht ideal, da es oft Chlor oder andere Chemikalien enthält, die die Wurzelbildung stören können. Gefiltertes oder abgestandenes Wasser, das mindestens 24 Stunden gestanden hat, ist besser, da das Chlor entweicht. Achte darauf, das Wasser alle zwei bis drei Tage zu wechseln, um es sauerstoffreich zu halten. Wenn du hartes Leitungswasser hast, kann es Kalkablagerungen am Steckling verursachen, was die Wurzelbildung erschwert. In diesem Fall ist Regenwasser eine gute Alternative.
Wie lange dauert es, bis Geigenfeige-Ableger Wurzeln bilden?
Die Wurzelbildung bei Stammstecklingen dauert in der Regel zwei bis vier Wochen, abhängig von Temperatur, Licht und der Gesundheit des Stecklings. Bei optimalen Bedingungen (25-30°C, indirektes Licht) können Wurzeln schneller erscheinen. Blattstecklinge brauchen oft länger, manchmal bis zu sechs Wochen, und sind weniger zuverlässig. Wenn nach vier Wochen keine Wurzeln sichtbar sind, überprüfe den Steckling auf Fäulnis und schneide betroffene Stellen ab. Geduld ist entscheidend, da die Geschwindigkeit variieren kann.
Was mache ich, wenn mein Ableger im Wasser fault?
Wenn der Steckling fault, erkennst du das an einem weichen, braunen oder schleimigen Stängelende. Schneide den faulen Teil sofort mit einer desinfizierten Schere ab, bis du gesundes, festes Gewebe siehst. Setze den Steckling in frisches, sauberes Wasser und reinige das Glas gründlich. Verwende gefiltertes Wasser und wechsle es häufiger, etwa täglich, um weitere Fäulnis zu verhindern. Stelle das Glas an einen Ort mit guter Luftzirkulation, um Bakterienwachstum zu minimieren.
Kann ich mehrere Ableger in einem Glas verwurzeln?
Ja, du kannst mehrere Ableger in einem Glas verwurzeln, solange sie genug Platz haben und die Blattknoten unter Wasser sind. Achte darauf, dass die Stecklinge sich nicht berühren, um Fäulnis zu vermeiden. Verwende ein größeres Glas, damit das Wasser ausreichend Sauerstoff enthält, und wechsle es regelmäßig. Beobachte die Stecklinge genau, da ein faulender Ableger die anderen anstecken kann. Wenn du viele Ableger hast, sind separate Gläser oft sicherer.
Wie vermeide ich, dass die Blätter meines Ablegers gelb werden?
Gelbe Blätter deuten oft auf zu viel direktes Licht, schlechte Wasserqualität oder zu niedrige Temperaturen hin. Stelle das Glas an einen Ort mit indirektem Licht, idealerweise mit Morgen- oder Abendsonne. Wechsle das Wasser alle zwei bis drei Tage und verwende gefiltertes Wasser, um Chemikalien zu vermeiden. Halte die Raumtemperatur bei 25-30°C. Wenn die Blätter weiter gelb werden, überprüfe den Stängel auf Fäulnis und schneide betroffene Teile ab, bevor du den Steckling in frisches Wasser setzt.
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Über den Autor
Ben Beyer ist Gründer von florage.de – dem ersten Pflanzen-Shop für Menschen ohne grünen Daumen. Mit digitaler Unterstützung und smarter Pflegehilfe macht er Zimmerpflanzen alltagstauglich und langlebig.
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