
Mehltau bekämpfen: So rettest du deine Pflanzen
Ben BeyerStell dir vor, du schaust dir deine geliebten Zimmerpflanzen an, und plötzlich entdeckst du diesen weißen Belag auf den Blättern – Mehltau! Keine Panik, dieser Pilz ist lästig, aber mit den richtigen Tricks kriegst du ihn in den Griff. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du Mehltau erkennst, effektiv loswirst und deine Pflanzen zukünftig schützt – egal ob drinnen oder im Garten.
Die 7 wichtigsten Punkte im Überblick
- Mehltau ist eine Pilzkrankheit, die Pflanzen schwächt.
- Du erkennst ihn am weißen Belag auf Blättern und Triebspitzen.
- Hausmittel wie Milch oder Backpulver können helfen.
- Gute Pflege und Luftzirkulation beugen vor.
- Unterschied zwischen echtem und falschem Mehltau ist entscheidend.
- Zimmerpflanzen und Gartenpflanzen brauchen unterschiedliche Ansätze.
- Frühzeitiges Handeln rettet deine Pflanzen vor Schlimmerem.
Was ist Mehltau eigentlich?
Mehltau ist eine fiese Pilzkrankheit, die deine Pflanzen befällt und sie richtig stresst. Der Übeltäter ist ein Pilz, der sich auf Blättern, Triebspitzen oder sogar Früchten breit macht. Besonders häufig trifft’s Zierpflanzen wie Rosen oder Zimmerpflanzen, aber auch im Garten ist er keine Seltenheit. Du erkennst ihn an einem weißen, mehligen Belag – daher der Name Schönwetterpilz, denn er liebt trockenes, warmes Wetter.
Der Pilz ernährt sich von den Pflanzenteilen und raubt ihnen wichtige Nährstoffe. Das Ergebnis? Die Blätter werden gelb, rollen sich ein oder fallen ab. Besonders die Blattunterseite und Blattoberseite sind oft betroffen. Ohne Gegenmaßnahmen kann der Befall deine Pflanzen langfristig schwächen, also lohnt es sich, schnell zu handeln.
Wichtig: Es gibt zwei Arten – den echten und den falschen Mehltau. Der echte zeigt sich als weißer Belag oben auf den Blättern, der falsche eher als gräulicher Pilz auf der Unterseite. Beide sind ärgerlich, aber die Bekämpfung unterscheidet sich ein bisschen – dazu später mehr.
Wie erkennst du einen Mehltau-Befall?
Ein Mehltau-Befall ist kaum zu übersehen, wenn du weißt, worauf du achten musst. Der Klassiker ist der weiße, pudrige Belag, der aussieht, als hätte jemand Mehl über deine Pflanzen gestreut. Besonders anfällig sind die Blätter, aber auch junge Triebspitzen oder Früchte können betroffen sein. Bei Zimmerpflanzen zeigt sich der Pilz oft auf der Blattoberseite, während er im Garten auch die Blattunterseite angreift.
Schau genau hin: Der Belag lässt sich oft leicht abwischen, aber das Problem ist damit nicht gelöst – der Pilz sitzt tiefer. Ein weiteres Zeichen? Die Pflanzen wirken schlapp, die Blätter verfärben sich oder krümmen sich. Bei starkem Befall kann es sogar zu Wachstumsproblemen kommen. Im Garten siehst du das oft bei Rosen oder Zierpflanzen, während drinnen empfindliche Arten wie Orchideen oder Farne leiden.
Tipp: Check regelmäßig deine Pflanzen, besonders bei warmem, trockenem Wetter. Schönwetterpilz heißt er nicht umsonst – er fühlt sich bei Sonnenschein und wenig Feuchtigkeit pudelwohl. Je früher du den Befall entdeckst, desto einfacher kriegst du ihn weg.
Hausmittel, um Mehltau zu bekämpfen
Keine Lust auf chemische Keulen? Dann sind Hausmittel deine Rettung! Ein bewährter Trick ist Milch – ja, ganz normale Milch aus dem Kühlschrank. Misch sie im Verhältnis 1:9 mit Wasser (ein Teil Milch, neun Teile Wasser) und sprüh sie auf die behandelten Blätter. Die Milchsäurebakterien sollen den Pilz in Schach halten. Probier’s mal aus – es klingt verrückt, klappt aber oft super.
Ein weiteres Helferlein ist Backpulver. Misch einen Teelöffel Backpulver mit einem Liter Wasser und ein paar Tropfen Spülmittel, dann ab damit auf die Pflanzen. Das verändert den pH-Wert auf den Blättern und macht’s dem Pilz schwer. Wichtig: Nicht in der prallen Sonne sprühen, sonst verbrennen die Blätter.
Auch Rapsöl kann helfen. Misch es mit Wasser (1:10) und sprüh’s auf – es erstickt den Pilz quasi. Solche Mittel sind günstig, einfach und schonen die Umwelt. Teste sie an einer kleinen Stelle, bevor du die ganze Pflanze behandelst, um sicherzugehen, dass sie’s verträgt.
Mehltau im Garten vs. Zimmerpflanzen
Im Garten und drinnen tickt Mehltau etwas anders. Draußen lieben Rosen, Zierpflanzen oder Obstbäume den Pilz – vor allem bei trockenem Wetter. Der echte Mehltau fühlt sich hier wohl und breitet sich rasend schnell aus. Schneid befallene Pflanzenteile ab und entsorg sie im Müll, nicht im Kompost, damit der Pilz nicht zurückkommt. Ein guter Luftfluss ist Gold wert – also Pflanzen nicht zu dicht setzen.
Bei Zimmerpflanzen ist’s oft die Luftfeuchtigkeit, die den Ton angibt. Zu wenig Frischluft und stickige Räume sind ein Paradies für den Pilz. Stell deine Pflanzen nicht zu eng und lüfte regelmäßig. Der falsche Mehltau mag’s hier feuchter, also achte darauf, dass die Blätter nicht dauerhaft nass bleiben – Wasser lieber morgens, damit sie abtrocknen können.
Egal ob drinnen oder draußen: Beobachte deine Pflanzen genau. Im Garten kannst du mit etwas mehr Aufwand vorbeugen, etwa durch robuste Sorten. Drinnen hilft oft schon ein Platzwechsel, wenn der Standort zu schattig oder feucht ist.
So kannst du Mehltau vorbeugen
Vorbeugen ist besser als bekämpfen – das gilt auch für Mehltau. Ein paar einfache Tricks machen den Unterschied:
- Gute Luftzirkulation: Pflanzen brauchen Platz zum Atmen, also nicht zu dicht pflanzen oder stellen.
- Richtiges Gießen: Wasser direkt auf die Erde, nicht über die Blätter – nasse Blätter sind ein Pilz-Magnet.
- Starke Pflanzen: Gesunde, gut gedüngte Pflanzen sind widerstandsfähiger gegen Pilzerkrankungen.
- Regelmäßige Kontrolle: Schau wöchentlich nach verdächtigen weißen Flecken – früh erkannt, leicht besiegt.
- Standortcheck: Drinnen hell, aber nicht zu feucht; draußen sonnig und luftig.
Besonders bei empfindlichen Zierpflanzen oder Rosen lohnt sich der Aufwand. Auch ein Wechsel zwischen Sonne und Schatten kann helfen, den Schönwetterpilz zu verwirren. Und: Entferne regelmäßig altes Laub – da versteckt sich der Pilz gern.
Echter vs. falscher Mehltau – das musst du wissen
Echter und falscher Mehltau werden oft verwechselt, aber sie sind unterschiedlich. Der echte Mehltau ist der „typische“ Schönwetterpilz: weißer Belag auf der Blattoberseite, liebt Sonne und Trockenheit. Er befällt vor allem Zierpflanzen wie Rosen oder Obstbäume und lässt sich mit Hausmitteln wie Milch gut in den Griff kriegen.
Der falsche Mehltau ist tückischer. Er zeigt sich als gräulicher oder violetter Belag auf der Blattunterseite und mag’s feucht – perfekt für nasse Sommer oder schlecht belüftete Zimmerpflanzen. Hier hilft oft nur Abschneiden und bessere Luftzirkulation, denn er sitzt tiefer in der Pflanze. Backpulver oder Rapsöl können auch hier wirken, aber konsequentes Handeln ist Trumpf.
Der Unterschied ist wichtig, weil die falsche Variante resistenter gegen Trockenheit ist und schneller zurückkommt, wenn du nicht gründlich bist. Check also genau, welche Sorte deine Pflanzen plagt, bevor du loslegst – das spart Zeit und Nerven.
Fazit: Mehltau bekämpfen leicht gemacht
Mehltau ist ein lästiger Pilz, aber mit ein bisschen Aufmerksamkeit und den richtigen Tricks kriegst du ihn weg. Ob du den weißen Belag auf deinen Zimmerpflanzen oder im Garten entdeckst – früh handeln ist alles. Hausmittel wie Milch, Backpulver oder Rapsöl sind günstige Helfer, und mit guter Pflege beugst du vor. Unterscheide zwischen echtem und falschem Mehltau, damit du gezielt kämpfst. Am Ende zählt: Gesunde Pflanzen, kein Pilz – und du kannst wieder entspannt deine grüne Oase genießen!
FAQs rund um Mehltau
Kann Mehltau auch Menschen schaden?
Keine Sorge, Mehltau ist für uns Menschen harmlos. Der Pilz befällt nur Pflanzen und ist keine Gefahr für deine Gesundheit. Selbst wenn du befallene Früchte isst, passiert nichts – höchstens der Geschmack leidet. Anders als Schimmelpilze in der Wohnung hat Mehltau keine giftigen Sporen, die wir einatmen könnten. Achte aber darauf, Hausmittel wie Milch oder Backpulver nicht versehentlich zu schlucken – das ist zwar nicht schlimm, aber auch nicht lecker.
Warum kommt Mehltau immer wieder zurück?
Mehltau ist ein hartnäckiger Kerl. Seine Sporen verbreiten sich durch Wind oder Wasser und überleben sogar auf abgefallenem Laub. Wenn du befallene Pflanzenteile nicht richtig entsorgst oder die Bedingungen (Trockenheit für echten, Feuchtigkeit für falschen Mehltau) bleiben, kommt er zurück. Regelmäßige Kontrolle und Vorbeugung wie gute Luftzirkulation sind der Schlüssel, damit er keine Chance hat.
Hilft Essig gegen Mehltau?
Essig wird oft als Wundermittel gepriesen, aber gegen Mehltau ist er nur bedingt hilfreich. Er kann den Pilz abtöten, ist aber aggressiv und kann empfindliche Blätter schädigen. Besser greifst du zu Milch oder Backpulver – die sind sanfter und ebenso wirksam. Wenn du Essig testen willst, verdünn ihn stark (1:10 mit Wasser) und probier’s erst an einer kleinen Stelle, um Schäden zu vermeiden.
Kann ich befallene Pflanzen kompostieren?
Lieber nicht! Mehltau-Sporen überleben im Kompost und können später andere Pflanzen anstecken. Besser packst du befallene Blätter, Triebe oder Früchte in eine Tüte und entsorgst sie im Hausmüll. So unterbrichst du den Kreislauf des Pilzes und schützt deinen Garten oder deine Zimmerpflanzen vor einer neuen Runde Mehltau. Sicherheit geht vor!
Was tun, wenn Hausmittel nicht helfen?
Wenn Milch, Backpulver und Co. versagen, bleibt dir der Gang zur harten Munition: Fungizide aus dem Gartencenter. Es gibt spezielle Mittel gegen Mehltau, die den Pilz gezielt killen. Lies die Anleitung genau und trag Handschuhe, denn die Chemie ist nichts zum Spielen. Teste auch, ob deine Pflanze das Mittel verträgt, und denk dran: Fungizide sind die letzte Option, wenn alles andere floppt.

Über den Autor
Ben Beyer ist Gründer von florage.de – dem ersten Pflanzen-Shop für Menschen ohne grünen Daumen. Mit digitaler Unterstützung und smarter Pflegehilfe macht er Zimmerpflanzen alltagstauglich und langlebig.
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