
Die besten Pflanzen für dein Terrarium: So wählst du richtig
Ben BeyerEin Terrarium bringt ein Stück Natur in dein Zuhause. Ob du ein Wüsten- oder Regenwald-Ökosystem nachbilden möchtest, die richtigen Pflanzen schaffen nicht nur ein schönes Ambiente, sondern auch ein gesundes Mikroklima für Tiere oder einfach für dein eigenes kleines Gewächshaus. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Terrarienpflanzen wissen musst – von der Auswahl bis zur Pflege.
Die 7 wichtigsten Punkte im Überblick
- Wüsten- und Regenwaldterrarien brauchen unterschiedliche Pflanzen, passend zu Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
- Sukkulenten und Kakteen sind ideal für trockene Wüsten-Terrarien.
- Bromelien, Farne und Moose gedeihen in feuchten Regenwald-Terrarien.
- Achte darauf, dass Pflanzen für Tiere ungiftig sind, besonders bei Chamäleons oder Fröschen.
- Licht, Boden und Wasser sind entscheidend für gesunde Terrarienpflanzen.
- Epiphyten wie Tillandsien können auf Holz oder Kork montiert werden, um Platz zu sparen.
- Wähle langsam wachsende Arten, um ein Überwuchern in kleinen Gefäßen zu vermeiden.
Welche Pflanzen passen in dein Terrarium?
Ein Terrarium ist wie ein kleines Ökosystem, das du selbst gestaltest. Die Wahl der Pflanzen hängt davon ab, ob du ein trockenes Wüsten- oder ein feuchtes Regenwald-Terrarium einrichtest. Wüsten-Terrarien mit Temperaturen zwischen 26 und 50 °C und niedriger Luftfeuchtigkeit brauchen robuste Arten, die wenig Wasser benötigen. Regenwald-Terrarien hingegen, mit 20 bis 30 °C und 70 bis 100 % Luftfeuchtigkeit, bieten Platz für üppige, feuchtigkeitsliebende Gewächse.
Für Wüsten-Terrarien sind Sukkulenten wie Echeveria oder Aloe perfekt. Sie speichern Wasser in ihren Blättern und kommen mit seltenem Gießen aus. Kakteen sind ebenfalls eine gute Wahl, da sie Trockenheit problemlos überstehen. Diese Pflanzen sind nicht nur pflegeleicht, sondern auch ein echter Blickfang in einem sandigen Glaskasten.
In Regenwald-Terrarien hingegen glänzen Pflanzen wie Bromelien, Farne oder Efeututen. Sie lieben das feuchte Klima und wachsen gut bei indirektem Licht. Besonders epiphytische Arten, die auf Holz oder Kork gedeihen, sind praktisch, da sie keinen Boden brauchen und das Gefäß nicht überfüllen. Überlege dir also zuerst, welches Klima du schaffen möchtest, bevor du deine Lieblinge auswählst.
Sukkulenten und Kakteen: Perfekt für Wüsten-Terrarien
Wenn du ein Wüsten-Terrarium gestaltest, sind Sukkulenten deine besten Freunde. Pflanzen wie Lithops, Agave oder Gasteria speichern Wasser in ihren dicken Blättern und überstehen lange Trockenphasen. Sie passen perfekt zu einem sandigen Boden und schaffen eine authentische Wüstenstimmung, die Tiere wie Schlangen oder Skorpione lieben.
Kakteen sind eine weitere tolle Option. Ihre vielfältigen Formen – von kleinen Kugeln bis zu säulenartigen Arten – machen sie zu einem optischen Highlight. Achte darauf, dass der Standort hell ist, denn diese Pflanzen brauchen viel Licht, um zu gedeihen. Direkte Sonne ist ideal, aber ein gut beleuchteter Glaskasten tut es auch.
Die Pflege ist kinderleicht: Gieße sparsam und stelle sicher, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann. Ein durchlässiger Boden, etwa mit Sand oder Kies gemischt, verhindert Staunässe, die den Wurzeln schaden könnte. Mit diesen Pflanzen schaffst du ein Terrarium, das nicht nur schön aussieht, sondern auch wenig Arbeit macht.
Bromelien und Farne: Die Stars im Regenwald-Terrarium
Für ein Regenwald-Terrarium sind Bromelien und Farne unschlagbar. Bromelien wie Neoregelia oder Tillandsien sind epiphytisch, das heißt, sie wachsen auf anderen Pflanzen oder Holz, ohne Erde zu brauchen. Ihre Blätter bilden kleine Trichter, die Wasser speichern, was sie perfekt für hohe Luftfeuchtigkeit macht. Tillandsien, auch Luftpflanzen genannt, kannst du einfach auf Holzlatten oder Kork befestigen.
Farne wie Nestfarn oder Microgramma bringen üppiges Grün ins Gefäß. Sie bevorzugen halbschattige Standorte und eine feuchte Umgebung, die du mit einer dünnen Schicht Moos oder Plastikfolie als Feuchtigkeitsbarriere unterstützen kannst. Ihre filigranen Blätter schaffen eine dichte, natürliche Atmosphäre, die deinem Terrarium Tiefe verleiht.
Die Pflege ist etwas anspruchsvoller als bei Sukkulenten. Halte die Luftfeuchtigkeit hoch, indem du regelmäßig sprühst, und sorge für indirektes Licht. Ein kleiner Ventilator im Glaskasten kann die Luftzirkulation verbessern und Schimmel verhindern. Mit diesen Pflanzen wird dein Terrarium zu einem kleinen Regenwald, der Tiere wie Geckos oder Frösche glücklich macht.
Moos und Efeututen: So schaffst du ein gesundes Mikroklima
Moos ist ein echter Allrounder im Regenwald-Terrarium. Es speichert Feuchtigkeit, stabilisiert das Mikroklima und sieht dazu noch toll aus. Sphagnum-Moos oder andere kleine Arten kannst du als Bodenschicht oder Deko auf Wurzeln und Ästen verwenden. Es sorgt dafür, dass die Luftfeuchtigkeit konstant bleibt, was für viele Terrarienpflanzen und Tiere essenziell ist.
Efeututen sind ebenfalls eine super Wahl. Ihre langen, herzförmigen Blätter wachsen schnell und können an Holzlatten oder im Hintergrund des Gefäßes entlang klettern. Sie sind robust, vertragen halbschattige Plätze und helfen, das Klima zu regulieren, indem sie überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen. Besonders in kleinen Flaschengärten oder Glaskästen sind sie ein optisches Highlight.
Damit Moos und Efeututen gut gedeihen, brauchst du einen feuchten, aber nicht nassen Boden. Sprühe regelmäßig mit Wasser, um das Mikroklima stabil zu halten, und achte auf ausreichend Licht, ohne direkte Sonne. Diese Kombination schafft eine gesunde Basis, die dein Terrarium lebendig und nachhaltig macht.
Licht, Wasser und Boden: Die Grundlagen für Terrarienpflanzen
Ohne die richtigen Grundlagen wachsen selbst die besten Pflanzen nicht. Licht ist entscheidend, besonders in einem Glaskasten ohne Tageslicht. Sukkulenten und Kakteen brauchen helles, direktes Licht, während Farne, Bromelien und Efeututen mit indirektem oder halbschattigem Licht auskommen. Spezielle Pflanzenlampen können helfen, das richtige Spektrum zu liefern, wenn dein Terrarium an einem dunklen Standort steht.
Wasser ist der nächste Faktor. In Wüsten-Terrarien gießt du sparsam – einmal alle paar Wochen reicht oft. In Regenwald-Terrarien ist regelmäßiges Sprühen oder ein feuchter Boden Pflicht, um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten. Achte darauf, dass das Wasser kalkarm ist, um Ablagerungen auf Blättern zu vermeiden. Ein kleiner Tipp: Eine Schicht Moos oder Plastikfolie am Boden hält die Feuchtigkeit länger.
Der Boden muss zur Pflanze passen. Für Sukkulenten eignet sich ein sandiges, durchlässiges Substrat, das Wasser schnell abfließen lässt. Regenwaldpflanzen wie Farne oder Orchideen bevorzugen lockere, nährstoffreiche Erde oder wachsen sogar ohne Boden, wenn sie epiphytisch sind. Mit diesen drei Elementen – Licht, Wasser, Boden – legst du den Grundstein für ein blühendes Terrarium.
Sicherheit zuerst: Ungiftige Pflanzen für Tiere im Terrarium
Wenn du Tiere in deinem Terrarium hältst, ist die Sicherheit der Pflanzen entscheidend. Manche Arten, die für Menschen harmlos sind, können für Reptilien, Amphibien oder Insekten problematisch sein. Besonders Chamäleons oder Frösche knabbern manchmal an Blättern, weshalb ungiftige Pflanzen wie Ficus pumila, Bromelien oder Nestfarne eine sichere Wahl sind.
Orchideen und Tillandsien sind ebenfalls meist unbedenklich und bringen Eleganz ins Gefäß. Sie wachsen auf Holz oder Kork, was den Tieren Kletterflächen bietet, ohne dass sie die Pflanzen fressen müssen. Efeututen und Peperomien sind weitere robuste, ungiftige Optionen, die das Mikroklima unterstützen und gleichzeitig sicher sind.
Trotzdem solltest du vorsichtig sein. Informiere dich über die Bedürfnisse deiner Tiere und prüfe, ob eine Pflanze für sie geeignet ist. Langsam wachsende Arten sind oft besser, da sie das Terrarium nicht überwuchern und weniger Pflege brauchen. So schaffst du ein harmonisches Ökosystem, in dem Pflanzen und Tiere gleichermaßen gedeihen.
Kreative Gestaltung: Epiphyten und vertikale Strukturen
Ein Terrarium lebt von seiner Gestaltung, und epiphytische Pflanzen sind hier ein echter Geheimtipp. Tillandsien, Orchideen oder Bromelien wachsen ohne Erde und lassen sich auf Holzlatten, Kork oder Wurzeln befestigen. Das spart Platz und schafft eine natürliche, dreidimensionale Struktur, die deinem Glaskasten Tiefe verleiht.
Du kannst diese Pflanzen mit etwas Moos und Schnur fixieren, um einen authentischen Regenwald-Look zu erzeugen. Ficus pumila oder kleine Farne eignen sich auch, um vertikale Flächen zu begrünen. Diese Gestaltung ist nicht nur schön, sondern auch praktisch, da sie den Tieren Kletter- und Versteckmöglichkeiten bietet.
Achte darauf, dass die Pflanzen nicht zu schnell wachsen, um das Gleichgewicht im Gefäß zu halten. Regelmäßiges Sprühen und indirektes Licht sorgen dafür, dass deine Epiphyten gesund bleiben. Mit ein bisschen Kreativität wird dein Terrarium zu einem echten Hingucker, der Natur pur ins Wohnzimmer bringt.
Fazit: Dein Weg zum perfekten Terrarium
Die richtigen Pflanzen machen dein Terrarium zu einem lebendigen Kunstwerk. Für Wüsten-Terrarien sind Sukkulenten und Kakteen ideal, während Bromelien, Farne, Moos und Efeututen in Regenwald-Terrarien glänzen. Achte auf Licht, Wasser und Boden, um ein stabiles Mikroklima zu schaffen, und wähle ungiftige Arten, wenn Tiere im Spiel sind. Epiphytische Pflanzen wie Tillandsien oder Orchideen bieten kreative Gestaltungsmöglichkeiten, ohne viel Platz zu beanspruchen. Mit diesen Tipps kannst du ein Terrarium gestalten, das nicht nur schön aussieht, sondern auch ein gesundes Ökosystem für Pflanzen und Tiere bildet.
Häufig gestellte Fragen zu Terrarienpflanzen
Wie oft muss ich meine Terrarienpflanzen gießen?
Die Häufigkeit hängt vom Terrariumtyp ab. In Wüsten-Terrarien reicht es, Sukkulenten oder Kakteen alle zwei bis vier Wochen sparsam zu gießen, da sie Wasser speichern. Achte darauf, dass der Boden vollständig trocknet, um Wurzelfäule zu vermeiden. In Regenwald-Terrarien brauchst du tägliches Sprühen, um die Luftfeuchtigkeit bei 70–100 % zu halten, besonders für Farne oder Bromelien. Verwende kalkarmes Wasser, um Ablagerungen zu verhindern, und überprüfe regelmäßig, ob der Boden feucht, aber nicht nass ist.
Welche Pflanzen eignen sich für ein kleines Terrarium?
In kleinen Terrarien, wie Flaschengärten, sind kompakte Pflanzen wie Tillandsien, kleine Farne oder Peperomien ideal. Sie wachsen langsam und nehmen wenig Platz ein. Moos ist auch eine tolle Wahl, da es flach bleibt und Feuchtigkeit speichert. Vermeide schnell wachsende Arten wie Monstera, die den Raum überfüllen könnten. Epiphytische Pflanzen, die auf Holz montiert werden, sparen Bodenfläche und schaffen eine natürliche Optik, perfekt für begrenzte Gefäße.
Kann ich Zimmerpflanzen aus meinem Wohnzimmer für ein Terrarium nutzen?
Ja, viele Zimmerpflanzen eignen sich, aber nicht alle. Efeututen, Ficus pumila oder kleine Farne, die halbschattige Plätze und hohe Luftfeuchtigkeit mögen, passen gut in Regenwald-Terrarien. Achte darauf, dass die Pflanzen die Bedingungen im Glaskasten vertragen, besonders die Luftfeuchtigkeit und das Licht. Für Wüsten-Terrarien sind Zimmerpflanzen wie Aloe oder Agave geeignet. Prüfe, ob die Pflanzen ungiftig sind, falls Tiere im Terrarium leben, und passe die Pflege an.
Wie verhindere ich Schimmel in meinem feuchten Terrarium?
Schimmel entsteht oft durch zu hohe Feuchtigkeit ohne Luftzirkulation. Sprühe regelmäßig, aber achte darauf, dass der Boden nicht dauerhaft nass ist. Eine dünne Schicht Moos oder Plastikfolie kann Feuchtigkeit regulieren. Ein kleiner Ventilator im Glaskasten sorgt für Luftbewegung und verhindert Schimmelbildung. Verwende lockere, durchlässige Erde, um Staunässe zu vermeiden, und stelle sicher, dass überschüssiges Wasser abfließen kann. Indirektes Licht statt direkter Sonne hilft ebenfalls, das Klima auszubalancieren.
Welche Pflanzen wachsen ohne viel Licht im Terrarium?
Farne wie Nestfarn oder Microgramma, Efeututen und Moos kommen mit wenig Licht aus und eignen sich für halbschattige Terrarien. Bromelien wie Tillandsien vertragen ebenfalls indirektes Licht, solange die Luftfeuchtigkeit stimmt. Peperomien und kleine Orchideen sind weitere Optionen, die mit schwachem Licht zurechtkommen. Stelle sicher, dass du eine Pflanzenlampe nutzt, wenn kein Tageslicht verfügbar ist, um das Wachstum zu fördern. Diese Arten schaffen eine üppige Atmosphäre, auch ohne viel Helligkeit.

Über den Autor
Ben Beyer ist Gründer von florage.de – dem ersten Pflanzen-Shop für Menschen ohne grünen Daumen. Mit digitaler Unterstützung und smarter Pflegehilfe macht er Zimmerpflanzen alltagstauglich und langlebig.
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