
Was Sukkulenten nicht mögen: Häufige Pflegefehler vermeiden
Ben BeyerDie 7 wichtigsten Punkte im Überblick:
- Zu viel Wasser führt zu Wurzelfäule und sollte unbedingt vermieden werden.
- Hohe Luftfeuchtigkeit, besonders im Winter, kann Pilzkrankheiten begünstigen.
- Überdüngung schadet mehr, als sie nützt – weniger ist hier mehr.
- Kälte unter 15 °C ist für die meisten Sukkulenten ein No-Go.
- Zu wenig Licht führt zu ungesundem Wachstum und schwachen Pflanzen.
- Falsches Substrat, wie nährstoffreiche Blumenerde, ist ungeeignet.
- Plötzliche direkte Sonne ohne Anpassung verursacht Sonnenbrand.
Zu viel Wasser: Warum Staunässe der größte Feind ist
Sukkulenten sind an trockene Wüsten gewöhnt, wo Wasser knapp ist. Ihre Wurzeln speichern Feuchtigkeit in den fleischigen Blättern, was sie unglaublich widerstandsfähig macht. Doch genau deshalb mögen sie es nicht, wenn du sie zu oft gießt. Überwässerung führt schnell zu Wurzelfäule, einem Problem, das oft erst sichtbar wird, wenn die Pflanze bereits stark geschädigt ist. Ein typisches Zeichen sind weiche, matschige Blätter oder ein unangenehmer Geruch aus dem Topf. Besonders im Winter, während der Ruhephase, brauchen Sukkulenten nur sehr wenig Wasser – manchmal reicht es, alle paar Wochen sparsam zu gießen.
Um Staunässe zu vermeiden, ist die Wahl des richtigen Substrats entscheidend. Normale Blumenerde ist zu dicht und speichert zu viel Feuchtigkeit. Stattdessen eignet sich Kakteenerde oder ein selbstgemischtes Substrat aus Sand, Bims und etwas Erde. Achte darauf, dass dein Topf Abzugslöcher hat, damit überschüssiges Gießwasser abfließen kann. Wenn du unsicher bist, ob es Zeit zum Gießen ist, prüfe die oberste Erdschicht: Sie sollte komplett trocken sein, bevor du wieder Wasser gibst.
Ein weiterer Tipp ist, Leitungswasser oder Regenwasser sparsam zu verwenden und niemals zu besprühen. Sukkulenten mögen keine feuchte Luft, da dies Pilzkrankheiten fördern kann. Wenn du diese Punkte beachtest, bleibt dein Pflänzchen gesund und du verhinderst, dass die Wurzeln Schaden nehmen. Für Anfänger ist es hilfreich, sich an den Rhythmus der Pflanze anzupassen: Weniger gießen, dafür gezielt, ist der Schlüssel.
Hohe Luftfeuchtigkeit: Ein Problem für deine Sukkulenten
In der Wohnung kann hohe Luftfeuchtigkeit, besonders in den Wintermonaten, ein großes Problem für Sukkulenten sein. Diese Pflanzen sind an trockene, luftige Standorte angepasst und reagieren empfindlich auf zu viel Feuchtigkeit in der Luft. Besonders in schlecht belüfteten Räumen oder wenn du sie in der Nähe von Heizkörpern oder feuchten Bädern platzierst, können Pilzkrankheiten entstehen. Weiße Flecken oder matschige Stellen an den Blättern sind oft ein Hinweis darauf, dass die Luft zu feucht ist.
Um deine Sukkulenten zu schützen, stelle sie an einen trockenen, gut belüfteten Ort, idealerweise in der Nähe eines Südfensters. Im Winter ist es wichtig, sie von feuchten Räumen fernzuhalten und regelmäßig zu lüften, um die Luftfeuchtigkeit zu senken. Wenn du bemerkst, dass die Blätter ungewöhnlich weich werden, überprüfe den Standort und reduziere das Gießen noch weiter. Ein Untersetzer unter dem Topf kann helfen, überschüssiges Wasser aufzufangen, aber achte darauf, dass kein Wasser stehen bleibt.
Ein weiteres Problem ist, dass hohe Luftfeuchtigkeit Schädlinge wie Wolläuse oder Spinnmilben anziehen kann. Diese kleinen Plagegeister lieben feuchte Umgebungen und können deine Pflanzen schwächen. Kontrolliere regelmäßig die Unterseiten der Blätter und entferne Schädlinge frühzeitig mit einem feuchten Tuch. Mit einem trockenen Standort und der richtigen Pflege kannst du diese Probleme vermeiden und deine Sukkulenten, wie Fetthennen oder Hauswurz, in Topform halten.
Überdüngung: Warum weniger Nährstoffe besser sind
Sukkulenten sind genügsam, wenn es um Nährstoffe geht. Ihre Heimatböden in Wüsten oder steinigen Gärten sind nährstoffarm, und genau das mögen sie. Zu viel Dünger, besonders wenn du häufig oder in hohen Dosen düngst, kann deine Pflanzen überfordern und sogar schädigen. Anzeichen für Überdüngung sind gelbliche Blätter oder ein unnatürlich schnelles, schwaches Wachstum, das die Pflanze instabil macht. Besonders im Winter, während der Ruhephase, solltest du komplett auf Dünger verzichten.
Wenn du düngen möchtest, reicht es, dies zwei- bis dreimal im Jahr zu tun, idealerweise zwischen Mai und September. Verwende einen speziellen Kakteendünger oder Sukkulentendünger mit niedrigem Kalium- und Stickstoffgehalt, da diese Pflanzen nur wenig Nährstoffe brauchen. Verdünne den Dünger stärker als angegeben, um sicherzugehen, dass du nicht zu viel gibst. Für langsam wachsende Arten, wie bestimmte Kakteen, genügt sogar eine einzige Dosis pro Jahr.
Ein weiterer Tipp ist, beim Umtopfen auf ein nährstoffarmes Substrat zu achten. Kakteenerde oder ein Mix aus Sand und Bims ist ideal, da sie die natürlichen Bedingungen der Sukkulenten nachahmen. Normale Blumenerde ist zu reichhaltig und kann die Wurzeln überlasten. Mit dieser zurückhaltenden Pflege bleibt das Wachstum deiner Pflanzen gesund, und du vermeidest unnötige Probleme durch Überdüngung.
Kälte: Warum Sukkulenten warme Temperaturen bevorzugen
Die meisten Sukkulenten lieben Wärme und vertragen Temperaturen unter 15 °C nur schlecht. Ihre Wurzeln und Blätter sind auf warme, trockene Standorte ausgelegt, und Kälte kann sie schnell schwächen. Besonders im Winter, wenn die Pflanzen in die Ruhephase gehen, ist es wichtig, sie vor kalten Zugluft oder frostigen Temperaturen zu schützen. Arten wie Echeverien oder Kakteen reagieren empfindlich auf Kälte, und Frost kann irreparable Schäden verursachen.
Im Herbst solltest du deine Sukkulenten rechtzeitig in die Wohnung holen, wenn du sie im Sommer draußen hattest. Ein heller, warmer Standort, wie ein Südfenster, ist ideal, um sie durch den Winter zu bringen. Während der Winterruhe reicht eine Temperatur zwischen 5 und 12 °C, aber nur, wenn die Pflanzen trocken und hell stehen. Stelle sicher, dass sie nicht in der Nähe von kalten Fenstern oder zugigen Türen stehen, da dies das Wachstum beeinträchtigen kann.
Ein weiterer Punkt ist, dass kühle Nächte im Sommer die Blüte fördern können
, wie einige Arten, etwa Hauswurz, zeigen. Doch im Winter ist Wärme entscheidend, um die Pflanzen gesund zu halten. Wenn du diese Tipps beachtest, kannst du sicherstellen, dass deine Sukkulenten auch in der kalten Jahreszeit gut gedeihen und keine Kälteschäden erleiden.
Zu wenig Licht: Warum Sukkulenten Helligkeit brauchen
Sukkulenten sind Sonnenanbeter, und ein zu dunkler Standort ist etwas, das sie überhaupt nicht mögen. Ohne ausreichend Licht werden sie lang und dünn, ein Phänomen, das als „Vergeilen“ bekannt ist. Die Blätter verlieren ihre kompakte Form, und die Pflanze wird schwach. Besonders Arten mit grauen, weißen oder blauen Blättern, wie bestimmte Echeverien, brauchen viel Helligkeit, um ihre Farben und Formen zu bewahren.
Ein Südfenster ist der perfekte Standort für deine Sukkulenten, da es ihnen die nötige Helligkeit bietet. Doch Vorsicht: Wenn du sie im Sommer nach draußen stellst, gewöhne sie langsam an die direkte Sonne, um Sonnenbrand zu vermeiden. Plötzliche intensive Sonneneinstrahlung kann braune Flecken auf den Blättern verursachen, die nicht mehr verschwinden. Im Winter, wenn das Tageslicht schwächer ist, kannst du sie näher ans Fenster rücken, um sicherzustellen, dass sie genug Licht bekommen.
Falls dein Zuhause eher schattig ist, kannst du über eine Pflanzenlampe nachdenken, um den Lichtbedarf zu decken. Achte darauf, dass die Pflanzen mindestens sechs Stunden helles, indirektes Licht pro Tag bekommen. Mit dem richtigen Standort bleiben deine Sukkulenten kompakt, gesund und zeigen ihre volle Schönheit – genau das, was du als Pflanzenliebhaber sehen möchtest.
Falsches Substrat: Warum Blumenerde ungeeignet ist
Das Substrat ist das Fundament für gesunde Sukkulenten, und normale Blumenerde ist etwas, das sie nicht mögen. Sie ist zu dicht, speichert zu viel Wasser und enthält oft zu viele Nährstoffe, was Staunässe und Wurzelfäule begünstigt. Sukkulenten brauchen ein lockeres, gut drainierendes Substrat, das ihre natürlichen Lebensbedingungen in Wüsten oder steinigen Böden nachahmt. Kakteenerde oder ein Mix aus Sand, Bims und etwas Erde ist ideal.
Beim Umtopfen solltest du darauf achten, dass das Substrat luftig bleibt und überschüssiges Wasser schnell abfließen kann. Ein Topf mit Abzugslöchern ist ein Muss, um Staunässe zu verhindern. Wenn du deine Sukkulenten vermehrst, etwa durch Stecklinge oder Ableger, kannst du dasselbe Substrat verwenden, um die jungen Pflänzchen optimal wachsen zu lassen. Achte darauf, die Erde vor dem Umtopfen leicht anzutrocknen, damit die Wurzeln nicht zu feucht werden.
Ein weiterer Vorteil eines passenden Substrats ist, dass es Schädlinge wie Wolläuse oder Spinnmilben erschwert, sich einzunisten. Diese Plagegeister mögen feuchte, dichte Böden, die in Kakteenerde seltener vorkommen. Mit dem richtigen Substrat legst du die Basis für eine lange Lebensdauer deiner Sukkulenten und vermeidest viele Pflegeprobleme von Anfang an.
Fazit: So hältst du deine Sukkulenten glücklich
Sukkulenten sind pflegeleichte Zimmerpflanzen, aber sie haben klare Vorlieben und Abneigungen. Zu viel Wasser führt zu Wurzelfäule, hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt Pilzkrankheiten, und Überdüngung schadet mehr, als sie nützt. Kälte unter 15 °C ist für die meisten Arten ein Problem, während zu wenig Licht sie schwächt und ihre Form verändert. Ein falsches Substrat, wie nährstoffreiche Blumenerde, fördert Staunässe und sollte vermieden werden. Mit einem lockeren Substrat, sparsamem Gießen, einem hellen Standort und Schutz vor Kälte kannst du diese Fehler umgehen. So bleiben deine Sukkulenten, ob Kakteen, Echeverien oder Fetthennen, gesund und bringen dir über Jahre Freude in deiner Wohnung.
Häufig gestellte Fragen zu Sukkulenten
Wie oft sollte ich meine Sukkulenten im Sommer gießen?
Im Sommer brauchen Sukkulenten etwas mehr Wasser als im Winter, da sie in dieser Zeit wachsen. Gieße etwa alle ein bis zwei Wochen, aber nur, wenn die oberste Erdschicht komplett trocken ist. Prüfe dies mit deinem Finger oder einem Holzstäbchen. Verwende sparsam Leitungswasser oder Regenwasser und achte darauf, dass kein Wasser in den Blattrosetten stehen bleibt, da dies Fäulnis verursachen kann. Im Sommer kannst du sie auch auf den Balkon stellen, aber schütze sie vor starkem Regen, um Staunässe zu vermeiden.
Können Sukkulenten in der Wohnung ohne direktes Sonnenlicht wachsen?
Sukkulenten brauchen viel Licht, aber direktes Sonnenlicht ist nicht zwingend nötig. Ein heller Standort, wie ein Ost- oder Westfenster, kann ausreichen, wenn sie mindestens sechs Stunden indirektes Licht bekommen. Ohne genug Licht werden sie jedoch lang und schwach. Eine Pflanzenlampe ist eine gute Lösung, wenn deine Wohnung eher dunkel ist. Stelle sicher, dass die Lampe das Tageslichtspektrum imitiert, und lasse sie etwa acht Stunden am Tag leuchten.
Wie erkenne ich, ob meine Sukkulenten krank sind?
Kranke Sukkulenten zeigen oft gelbe oder weiche Blätter, braune Flecken oder einen fauligen Geruch aus dem Topf. Diese Anzeichen deuten auf Wurzelfäule, Pilzkrankheiten oder Schädlinge wie Wolläuse hin. Überprüfe das Substrat auf Feuchtigkeit und die Blätter auf kleine Insekten. Wenn du Probleme bemerkst, entferne betroffene Teile mit einem sauberen Messer, reduziere das Gießen und stelle die Pflanze an einen trockeneren, helleren Ort. Frühes Handeln ist entscheidend, um die Pflanze zu retten.
Kann ich Sukkulenten im Winter draußen lassen?
Die meisten Sukkulenten vertragen keinen Frost und sollten im Winter in die Wohnung geholt werden. Nur winterharte Arten, wie bestimmte Fetthennen oder Hauswurz, können draußen bleiben, wenn sie an einem geschützten, trockenen Ort stehen. Normale Sukkulenten, wie Echeverien oder Kakteen, brauchen Temperaturen über 5 °C und einen hellen Standort, um gesund zu bleiben. Stelle sie im Winter an ein Südfenster und gieße nur alle paar Wochen, um sie durch die Ruhephase zu bringen.
Wie vermehre ich Sukkulenten am besten?
Sukkulenten lassen sich leicht durch Stecklinge oder Ableger vermehren. Schneide ein gesundes Blatt oder einen Trieb mit einem sauberen Messer ab und lasse die Schnittstelle ein paar Tage trocknen, bis sie verhärtet ist. Lege das Blatt dann auf trockenes Kakteensubstrat, ohne es einzupflanzen, und besprühe es leicht alle paar Tage. Nach einigen Wochen bilden sich Wurzeln, und du kannst das Pflänzchen vorsichtig umtopfen. Diese Methode ist ideal für Anfänger und funktioniert bei vielen Arten, wie Echeverien.
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Zur Produktkategorie:
Hängende Sukkulenten

Über den Autor
Ben Beyer ist Gründer von florage.de – dem ersten Pflanzen-Shop für Menschen ohne grünen Daumen. Mit digitaler Unterstützung und smarter Pflegehilfe macht er Zimmerpflanzen alltagstauglich und langlebig.
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