
Sukkulenten gießen: Dein Guide für glückliche Pflanzen
Ben BeyerSukkulenten sind die unkomplizierten Stars unter den Zimmerpflanzen – robust, pflegeleicht und ein echter Hingucker. Doch auch wenn sie wenig Aufmerksamkeit fordern, ist das Gießen ein Thema, das viele Kopfzerbrechen bereitet. Wie viel Wasser brauchen sie? Was passiert, wenn die Wurzeln zu feucht sind? In diesem Artikel zeige ich dir alles, was du wissen musst, damit deine Sukkulenten lange glücklich bleiben. Los geht’s!
Zusammenfassung: Die 7 wichtigsten Punkte
- Sukkulenten brauchen wenig Wasser – weniger ist oft mehr.
- Gieße erst, wenn die Erde richtig trocken ist.
- Staunässe ist der größte Feind deiner Pflanzen.
- Verwende ein gut durchlässiges Substrat, z. B. mit Sand gemischt.
- Regenwasser ist besser als Leitungswasser, wenn möglich.
- Achte auf den Standort: Hell, aber nicht zu heiß.
- Gieß lieber von unten, um die Blätter trocken zu halten.
Wie viel Wasser brauchen Sukkulenten wirklich?
Sukkulenten sind echte Wüstenkinder. Ihre dicken Blätter speichern Wasser wie kleine Tanks, weshalb sie lange ohne Gießen auskommen. Aber wie viel ist richtig? Die Faustregel: Weniger ist mehr. Im Frühling und Sommer, wenn sie wachsen, freuen sie sich alle zwei bis drei Wochen über einen Schluck. Im Winter, wenn sie ruhen, reicht es oft, sie nur einmal im Monat zu gießen – manchmal sogar weniger, je nach Standort und Temperatur.
Das hängt auch von der Erde ab, in der sie stehen. Ein lockeres Substrat, das Wasser schnell abfließen lässt, ist perfekt. Wenn du sie in einem Topf mit schlechter Drainage hast, pass auf, dass die Wurzeln nicht im Nassen stehen. Zu viel Gießwasser macht sie nämlich schnell matschig, und das willst du nicht.
Fühl mal mit dem Finger in die Erde: Ist sie trocken bis zwei Zentimeter tief, kannst du zugreifen. Wenn nicht, warte noch ein paar Tage. Sukkulenten verzeihen dir Trockenheit eher als einen überschwemmten Topf.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um Sukkulenten zu gießen?
Timing ist alles! Gieß deine Sukkulenten am besten morgens, wenn sie langsam wach werden und das Wasser gut aufnehmen können. Abends ist es riskanter, weil die Erde dann länger feucht bleibt – und das mag keine dieser Pflanzen. Besonders Kakteen und andere trockenheitsliebende Arten hassen es, wenn ihre Wurzeln über Nacht nass sind.
Schau dir auch die Jahreszeit an. Im Sommer, wenn es hell und warm ist, brauchen sie öfter etwas Wasser. Aber im Winter, wenn die Tage kurz sind und die Heizung läuft, schalte einen Gang zurück. Die trockene Luft in der Wohnung macht ihnen nichts aus – sie sind ja darauf programmiert, mit wenig auszukommen.
Ein kleiner Tipp: Beobachte deine Pflanzen. Wenn die Blätter schrumpelig werden, schreien sie quasi nach Wasser. Sind sie aber weich und gelblich, hast du es vielleicht übertrieben. Mit etwas Übung findest du den Rhythmus, der zu deinen Sukkulenten passt.
Welches Wasser eignet sich fürs Gießen?
Nicht jedes Wasser ist gleich. Leitungswasser geht zwar, aber es enthält oft Kalk, der sich mit der Zeit in der Erde absetzt. Das mögen Sukkulenten nicht so gern – ihre Wurzeln fühlen sich dann wie in einer Betonschicht gefangen. Regenwasser ist die bessere Wahl, weil es weicher und natürlicher ist. Sammle es einfach in einer Tonne im Garten oder auf dem Balkon, wenn du kannst.
Falls du nur Leitungswasser hast, lass es einen Tag stehen, damit der Kalk sich etwas absetzt. Noch besser: Misch es mit etwas destilliertem Wasser, um die Härte zu reduzieren. Die Temperatur spielt auch eine Rolle – zu kaltes Wasser direkt aus dem Hahn schockt die Wurzeln, also lieber lauwarm nehmen.
Und wie gießt du? Am besten von unten, indem du den Topf in eine Schale mit Wasser stellst. So saugen die Wurzeln nur, was sie brauchen, und die Blätter bleiben trocken. Das verhindert unschöne Flecken und Fäulnis.
Das perfekte Substrat für deine Sukkulenten
Erde ist nicht gleich Erde – bei Sukkulenten musst du wählerisch sein. Normale Blumenerde ist oft zu dicht und hält zu viel Wasser. Stattdessen brauchst du ein Substrat, das locker und durchlässig ist. Eine Mischung aus Kakteenerde, Sand und etwas Perlit ist ideal. Das sorgt dafür, dass überschüssiges Gießwasser schnell abfließt und keine Staunässe entsteht.
Beim Umtopfen kannst du das direkt testen: Gieß mal etwas Wasser drauf – läuft es zügig durch den Topf, hast du alles richtig gemacht. Wenn es staut, misch mehr Sand oder Kies rein. Die Wurzeln deiner Pflanzen werden es dir danken, denn sie brauchen Luft genauso wie Wasser.
Ein Übertopf ohne Loch sieht zwar schick aus, ist aber tricky. Setz den eigentlichen Topf lieber rein und lass das Wasser unten nicht stehen. So kombinierst du Style mit Funktionalität, und deine Sukkulenten bleiben fit.
So vermeidest du Staunässe bei deinen Pflanzen
Staunässe ist der Horror für jede Sukkulente. Wenn die Wurzeln zu lange im Wasser stehen, fangen sie an zu faulen, und das war’s dann mit deiner Pflanze. Deshalb ist Drainage das A und O. Achte darauf, dass dein Topf ein Loch am Boden hat – ohne das ist es fast unmöglich, die Feuchtigkeit im Griff zu halten.
Leg eine Schicht Kiesel oder Tonscherben unten rein, bevor du die Erde einfüllst. Das hilft, überschüssiges Wasser abzuleiten. Und nach dem Gießen: Schau eine halbe Stunde später in den Untersetzer. Steht da noch was? Weg damit! Deine Zimmerpflanzen sollen nicht baden gehen.
Falls du merkst, dass die Blätter unten weich werden oder braun, ist das ein Alarmzeichen. Dann schnell handeln: Pflanze um, schneid faulige Wurzeln ab und gib ihr frisches Substrat. Mit etwas Glück erholt sie sich wieder.
Tipps für gesunde Blätter und Wurzeln
Gesunde Sukkulenten erkennst du an straffen, prallen Blättern. Wenn sie kümmern oder abfallen, liegt’s oft am Wasser – zu viel oder zu wenig. Gieß sparsam, aber regelmäßig genug, damit die Wurzeln nicht austrocknen. Ein guter Standort hilft auch: Hell, aber keine pralle Mittagssonne, die die Blätter verbrennt.
Düngen ist bei Sukkulenten nicht oft nötig, aber im Frühling kannst du ihnen mit einem Kakteendünger einen Boost geben. Wenig dosieren, maximal einmal im Monat, sonst überfütterst du sie. Die Erde sollte dabei leicht feucht sein, damit die Wurzeln die Nährstoffe aufnehmen können.
Und noch ein Trick: Staub auf den Blättern abwischen, am besten mit einem feuchten Tuch. Das sieht nicht nur besser aus, sondern hilft ihnen, Licht besser aufzunehmen. So bleiben sie fit und wachsen munter weiter.
Fazit: So gießt du deine Sukkulenten wie ein Profi
Sukkulenten gießen ist keine Raketenwissenschaft, aber ein bisschen Feingefühl braucht’s schon. Halte die Erde trocken, bevor du nachgießt, setz auf Regenwasser, wenn’s geht, und sorg für ein Substrat, das Staunässe verhindert. Mit einem hellen Standort und dem richtigen Rhythmus bleiben deine Pflanzen gesund und happy. Beobachte sie einfach – sie zeigen dir, was sie brauchen. So hast du lange Freude an deinen kleinen Wüstenstars!
FAQs: Alles, was du noch über Sukkulenten wissen willst
Kann ich meine Sukkulenten mit Sprühflasche gießen?
Grundsätzlich ja, aber es kommt darauf an. Eine Sprühflasche ist eher was für die Blätter, wenn sie staubig sind oder die Luft trocken ist – z. B. im Winter bei Heizungsluft. Für die Wurzeln ist es aber nicht ideal, weil das Wasser nicht tief genug kommt. Besser: Gieß vorsichtig von unten oder direkt auf die Erde, damit die Pflanze richtig versorgt wird. Zu viel Sprühen kann auch Flecken auf den Blättern machen oder Fäulnis fördern.
Wie merke ich, ob meine Sukkulente zu wenig Wasser hat?
Das zeigen dir die Blätter! Wenn sie schrumpelig oder runzelig werden, ist das ein SOS-Signal: Deine Pflanze ist durstig. Auch wenn sie blass aussieht oder kaum wächst, könnte Wasser fehlen. Fühl in die Erde – ist sie knochentrocken, dann gieß mal vorsichtig. Aber keine Panik: Sukkulenten halten Trockenheit besser aus als zu viel Feuchtigkeit, also eher langsam steigern.
Sind alle Sukkulenten gleich beim Gießen?
Nein, die Arten unterscheiden sich! Kakteen brauchen z. B. noch weniger Wasser als dickblättrige Sukkulenten wie Echeverien. Manche mögen es etwas feuchter, wie Haworthien, aber die meisten lieben Trockenheit. Schau dir deine Pflanze an und google ihre Bedürfnisse, wenn du unsicher bist. Standort und Topfgröße spielen auch mit rein – einfach ausprobieren und beobachten!
Kann ich meine Sukkulenten im Garten stehen lassen?
Im Sommer ja, aber pass auf Regen auf. Zu viel Wasser von oben kann sie schnell ertränken, wenn die Erde nicht abtrocknet. Stell sie lieber unter ein Dach oder kontrollier die Feuchtigkeit. Im Winter sollten sie rein, denn Frost mögen die wenigsten. Ein heller Platz in der Wohnung ist dann perfekt, und das Gießen reduzierst du auf ein Minimum.
Was mache ich, wenn meine Sukkulente gelbe Blätter kriegt?
Gelbe Blätter deuten meist auf zu viel Wasser hin. Check die Erde: Ist sie nass oder matschig, hast du übertrieben. Lass sie erstmal trocknen und gieß künftig sparsamer. Auch Staunässe im Topf könnte schuld sein – dann umtopfen und die Drainage verbessern. Wenn nur die unteren Blätter gelb sind, kann’s aber auch normaler Alterungsprozess sein. Einfach abwarten und schauen!

Über den Autor
Ben Beyer ist Gründer von florage.de – dem ersten Pflanzen-Shop für Menschen ohne grünen Daumen. Mit digitaler Unterstützung und smarter Pflegehilfe macht er Zimmerpflanzen alltagstauglich und langlebig.
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