
Aloe Vera Gel selbst machen: Dein Weg zur natürlichen Hautpflege
Ben BeyerAloe Vera ist nicht nur eine robuste Zimmerpflanze, sondern auch eine echte Heilpflanze, die deine Haut mit Feuchtigkeit versorgt und bei kleinen Problemen wie Sonnenbrand oder Insektenstichen hilft. Mit einer eigenen Pflanze kannst du ganz einfach dein eigenes Aloe Vera Gel herstellen – frisch, natürlich und ohne Zusatzstoffe. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du das Gel Schritt für Schritt gewinnst, was du beachten musst und wie du es für Hautpflege oder Haare nutzen kannst.
Die 7 wichtigsten Punkte im Überblick
- Du brauchst eine mindestens dreijährige Aloe Vera Pflanze, um wirkstoffreiches Gel zu ernten.
- Entferne den gelben Saft (Aloin), da er reizend wirken kann.
- Das klare Gel gewinnst du mit einem Messer und Löffel aus dem Blatt.
- Im Kühlschrank bleibt das Gel etwa 1–2 Wochen haltbar.
- Für längere Haltbarkeit kannst du es pürieren, mit Vitamin C anreichern oder einfrieren.
- Nutze das Gel für Hautpflege, Sonnenbrand, Insektenstiche oder als Haarmaske.
- Arbeite sauber und steril, um das Gel nicht zu kontaminieren.
Warum Aloe Vera Gel selbst herstellen?
Die Herstellung von Aloe Vera Gel zu Hause ist nicht nur kostengünstig, sondern auch eine tolle Möglichkeit, die volle Wirkung der Pflanze zu nutzen. Im Gegensatz zu vielen gekauften Produkten enthält selbst gemachtes Gel keine Konservierungsstoffe oder Zusätze, sondern nur die reinen Inhaltsstoffe der Pflanze. Die Wirkstoffe der Aloe, wie Vitamine, Enzyme und Mineralstoffe, beruhigen die Haut, fördern die Wundheilung und spenden Feuchtigkeit. Besonders bei Sonnenbrand oder trockener Haut ist das Gel ein echtes Wunder.
Eine eigene Aloe Vera Pflanze ist der perfekte Ausgangspunkt. Die Pflanze ist pflegeleicht, braucht nur wenig Wasser und gedeiht auf einem sonnigen Fensterbrett. Wenn du regelmäßig Blätter erntest, kannst du immer frisches Gel herstellen. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern macht auch Spaß, weil du direkt siehst, wie viel deine Pflanze zu bieten hat.
Außerdem hast du die volle Kontrolle über die Zutaten. Möchtest du das Gel pur verwenden oder mit Jojobaöl oder Teebaumöl anreichern? Beim Selbermachen entscheidest du, was in dein Produkt kommt, und kannst es genau auf deine Bedürfnisse abstimmen, sei es für die Hautpflege oder als Pflege für Haare und Kopfhaut.
Die richtige Aloe Vera Pflanze auswählen
Nicht jede Aloe Vera Pflanze eignet sich gleich gut, um Gel zu gewinnen. Am besten nutzt du eine Pflanze, die mindestens drei Jahre alt ist und mindestens zwölf Blätter hat. Jüngere Pflanzen enthalten oft noch nicht genug Wirkstoffe, und ihre Blätter sind zu dünn, um viel Gel zu liefern. Eine ausgewachsene Pflanze erkennst du an ihren dicken, fleischigen Blättern, die prall mit Gel gefüllt sind.
Beim Ernten wählst du am besten ein unteres Blatt, da diese älter sind und mehr Inhaltsstoffe enthalten. Schneide das Blatt mit einem scharfen Messer direkt an der Basis ab oder drehe es vorsichtig, um die Pflanze nicht zu verletzen. Achte darauf, nur ein oder zwei Blätter auf einmal zu ernten, damit die Pflanze sich erholen kann. Nach dem Schnitt wächst die Pflanze weiter und bildet neue Blätter oder sogar Ausläufer, die du für die Vermehrung nutzen kannst.
Hygiene ist entscheidend, wenn du die Pflanze bearbeitest. Desinfiziere dein Messer und arbeite auf einer sauberen Unterlage, um das Gel nicht zu verunreinigen. Eine gesunde Aloe Vera Pflanze ist robust, aber falsches Ernten oder unsaubere Werkzeuge können die Qualität des Gels beeinträchtigen.
Schritt-für-Schritt: Aloe Vera Gel herstellen
Die Herstellung von Aloe Vera Gel ist einfacher, als du denkst, und dauert nur etwa 15 Minuten. Alles, was du brauchst, ist ein Blatt deiner Pflanze, ein scharfes Messer, ein Löffel und ein sauberes Glas. Hier ist die genaue Anleitung, wie du vorgehst:
- Blatt ernten und vorbereiten: Schneide ein unteres Blatt ab und stelle es für etwa eine Stunde mit der Schnittfläche nach unten in ein Glas. So kann der gelbe Saft, auch Aloin genannt, abtropfen. Aloin ist leicht bitter und kann die Haut reizen, daher ist es wichtig, ihn vollständig zu entfernen.
- Gel entnehmen: Schneide nach dem Abtropfen etwa zwei Zentimeter vom unteren Ende des Blatts ab, um restliches Aloin zu entfernen. Spalte das Blatt dann der Länge nach mit einem Messer auf oder schneide die Seitenränder ab, um die obere Blattschicht zu entfernen. Mit einem Löffel schöpfst du das klare Gel vorsichtig aus dem Inneren heraus. Achte darauf, die grüne Blattschicht nicht mitzunehmen, da sie Bitterstoffe enthält.
- Gel lagern: Gib das Gel in ein sauberes, luftdichtes Glas und stelle es in den Kühlschrank. Dort bleibt es etwa 1–2 Wochen haltbar. Für eine gleichmäßigere Konsistenz kannst du das Gel mit einem Pürierstab oder Mixer pürieren, aber das ist optional.
Wichtig ist, dass du sauber arbeitest. Desinfiziere alle Werkzeuge und Behälter, um das Gel vor Keimen zu schützen. Wenn du größere Mengen herstellen möchtest, wiederhole den Prozess mit weiteren Blättern, aber lagere das Gel in kleinen Portionen, um es frisch zu halten.
So machst du dein Aloe Vera Gel haltbar
Frisches Aloe Vera Gel ist ein Naturprodukt und oxidiert schnell, wenn es nicht richtig gelagert wird. Im Kühlschrank hält es sich etwa 1–2 Wochen, aber mit ein paar Tricks kannst du die Haltbarkeit verlängern. Eine einfache Methode ist das Einfrieren: Püriere das Gel und fülle es in Eiswürfelformen. So hast du kleine Portionen, die du bei Bedarf auftauen kannst – perfekt für die schnelle Anwendung bei Insektenstichen oder Sonnenbrand.
Eine weitere Möglichkeit ist die Zugabe von Vitamin C oder Vitamin E. Für 100 Gramm Gel gibst du etwa 1 Gramm Vitamin C-Pulver oder 10–20 Tropfen Vitamin E-Öl hinzu. Diese Antioxidantien verhindern die Oxidation und verlängern die Haltbarkeit im Kühlschrank auf bis zu 6 Wochen. Mische die Vitamine gründlich unter, am besten mit einem Pürierstab, damit sich alles gleichmäßig verteilt.
Für eine noch längere Haltbarkeit kannst du etwa 15–20 % Weingeist (95 % Alkohol) hinzufügen. Das konserviert das Gel für mehrere Monate, verändert aber möglicherweise die Wirkung und den Geruch. Teste die Mischung immer an einer kleinen Hautstelle, bevor du sie großflächig verwendest, besonders wenn du Zusatzstoffe wie Alkohol oder Öle hinzufügst.
Vielseitige Anwendungen für dein Aloe Vera Gel
Aloe Vera Gel ist ein Allrounder in der Hautpflege und darüber hinaus. Seine beruhigenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften machen es ideal für viele Anwendungen. Hier sind einige der beliebtesten Einsatzmöglichkeiten:
- Sonnenbrand und Insektenstiche: Trage das Gel direkt auf die betroffene Stelle auf, um die Haut zu kühlen und die Heilung zu fördern. Die Wirkstoffe beruhigen die Haut und lindern Juckreiz oder Rötungen.
- Trockene Haut und Hautpflege: Verwende das Gel als Feuchtigkeitscreme oder Maske, um trockene Haut zu pflegen. Es zieht schnell ein und hinterlässt ein angenehmes Gefühl.
- Haare und Kopfhaut: Mische das Gel in deine Haarmaske oder trage es direkt auf die Kopfhaut auf, um Schuppen zu reduzieren oder die Haare mit Feuchtigkeit zu versorgen.
- Wundheilung: Bei kleinen Kratzern oder Hautirritationen unterstützt das Gel die Regeneration der Haut dank seiner entzündungshemmenden Inhaltsstoffe.
Du kannst das Gel pur verwenden oder mit anderen Zutaten kombinieren. Ein paar Tropfen Jojobaöl machen es geschmeidiger, während ein Tropfen Teebaumöl antimikrobielle Eigenschaften hinzufügt. Achte aber darauf, ätherische Öle sparsam zu verwenden und vorher auf Verträglichkeit zu testen.
Die Anwendung ist unkompliziert: Trage das Gel dünn auf die Haut auf und lasse es einziehen. Für Haare oder Kopfhaut kannst du es nach dem Auftragen einige Minuten einwirken lassen, bevor du es ausspülst. Vermeide den Kontakt mit Augen oder Schleimhäuten, da das Gel dort Reizungen verursachen kann.
Tipps für die Pflege deiner Aloe Vera Pflanze
Eine gesunde Aloe Vera Pflanze ist die Basis für hochwertiges Gel. Die Pflege ist kinderleicht, da die Pflanze wenig Ansprüche stellt. Stelle sie an einen sonnigen Platz, zum Beispiel ein Fensterbrett, und gieße sie sparsam – etwa alle zwei Wochen reicht, da sie Wasser in ihren Blättern speichert. Staunässe vermeiden, denn die Wurzeln können faulen.
Wenn du Blätter erntest, achte darauf, die Pflanze nicht zu überfordern. Entferne nur ein oder zwei Blätter auf einmal und lasse der Pflanze Zeit, sich zu erholen. Nach dem Schnitt bildet sie oft neue Blätter oder Ausläufer, die du für neue Pflanzen nutzen kannst. Ein lockerer, gut durchlässiger Boden, wie Kakteenerde, ist ideal für die Aloe.
Hygiene spielt auch bei der Pflege eine Rolle. Entferne abgestorbene Blätter regelmäßig und überprüfe die Pflanze auf Schädlinge, auch wenn Aloe Vera sehr robust ist. Eine gesunde Pflanze liefert dir über Jahre hinweg Blätter für dein selbst gemachtes Gel.
Fazit: Dein Weg zu selbst gemachtem Aloe Vera Gel
Aloe Vera Gel selbst zu machen ist einfach, nachhaltig und lohnt sich für jeden, der natürliche Hautpflege liebt. Mit einer reifen Aloe Vera Pflanze, einem Messer und einem Löffel zauberst du in wenigen Minuten ein vielseitiges Produkt, das bei Sonnenbrand, Insektenstichen oder trockener Haut hilft. Achte darauf, den gelben Saft (Aloin) abtropfen zu lassen, arbeite sauber und lagere das Gel richtig, um es frisch zu halten. Mit ein paar Tricks, wie Einfrieren oder Vitaminzusätzen, bleibt es sogar noch länger haltbar. Probiere es aus und entdecke, wie viel deine Aloe Vera Pflanze zu bieten hat!
Häufige Fragen rund um Aloe Vera Gel
Wie erkenne ich, ob meine Aloe Vera Pflanze reif genug ist, um Gel zu ernten?
Um hochwertiges Gel zu gewinnen, sollte deine Aloe Vera Pflanze mindestens drei Jahre alt sein und etwa„, mindestens zwölf Blätter haben. Jüngere Pflanzen haben oft noch nicht genug Wirkstoffe, und ihre Blätter sind zu dünn. Achte auf dicke, fleischige Blätter, die prall mit Gel gefüllt sind. Wenn die Pflanze kompakt wächst und gesund aussieht, ist sie bereit. Ernte nur ein oder zwei Blätter auf einmal, damit die Pflanze nicht leidet.
Kann ich Aloe Vera Gel auch ohne Zusatzstoffe länger haltbar machen?
Ja, du kannst das Gel ohne Zusatzstoffe haltbar machen, indem du es einfrierst. Püriere das Gel und fülle es in Eiswürfelformen, um kleine Portionen zu haben. Im Gefrierfach hält es sich mehrere Wochen. Alternativ kannst du das Gel im Kühlschrank etwa 1–2 Wochen lagern, aber ohne Konservierungsmittel oxidiert es schnell. Achte darauf, das Gel in einem luftdichten Glas zu lagern, um die Frische zu bewahren.
Ist selbst gemachtes Aloe Vera Gel genauso wirksam wie gekauftes?
Selbst gemachtes Aloe Vera Gel ist oft wirksamer, da es keine Konservierungsstoffe oder Füllstoffe enthält und die Wirkstoffe frisch sind. Gekaufte Produkte können verdünnt sein oder Zusätze enthalten, die die Wirkung mindern. Allerdings ist die Haltbarkeit von selbst gemachtem Gel kürzer, es sei denn, du konservierst es. Für maximale Wirkung nutze frisches Gel direkt nach der Herstellung, besonders bei Hautproblemen wie Sonnenbrand.
Kann ich Aloe Vera Gel für meine Haare verwenden?
Absolut! Aloe Vera Gel ist toll für Haare und Kopfhaut. Es spendet Feuchtigkeit, reduziert Schuppen und beruhigt gereizte Kopfhaut. Trage es direkt auf die Kopfhaut auf oder mische es in eine Haarmaske. Lasse es 10–20 Minuten einwirken und spüle es gründlich aus. Teste es vorher an einer kleinen Stelle, besonders wenn du Öle wie Teebaumöl hinzufügst, um Reizungen zu vermeiden.
Was mache ich, wenn mein Gel nach ein paar Tagen schlecht riecht?
Wenn dein Aloe Vera Gel schlecht riecht, ist es wahrscheinlich oxidiert oder von Bakterien kontaminiert. Das kann passieren, wenn es nicht richtig gekühlt oder in einem unsauberen Behälter gelagert wurde. Wirf es in diesem Fall weg, da es nicht mehr sicher ist. Um das zu verhindern, arbeite steril, lagere das Gel im Kühlschrank und füge Vitamin C oder E hinzu, um die Haltbarkeit zu verlängern.

Über den Autor
Ben Beyer ist Gründer von florage.de – dem ersten Pflanzen-Shop für Menschen ohne grünen Daumen. Mit digitaler Unterstützung und smarter Pflegehilfe macht er Zimmerpflanzen alltagstauglich und langlebig.
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