Wollläuse und ihre Übertragung auf Menschen: Was du wissen musst

Wollläuse und ihre Übertragung auf Menschen: Was du wissen musst

Von Ben Beyer
1. Aug 2025
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Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

  1. Wollläuse sind Schädlinge, die ausschließlich Pflanzen befallen.
  2. Eine Übertragung auf Menschen ist nicht möglich.
  3. Sie übertragen keine Krankheiten auf Menschen oder Haustiere.
  4. Wollläuse ernähren sich von Pflanzensaft und schädigen Blätter, Wurzeln und mehr.
  5. Du kannst sie mit Hausmitteln wie Schmierseife oder biologischen Methoden bekämpfen.
  6. Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen helfen gegen Wollläuse.
  7. Vorbeugung durch Kontrolle der Luftfeuchtigkeit und saubere Töpfe ist effektiv.

Was sind Wollläuse und wie erkennst du sie?

Wollläuse, auch Schmierläuse genannt, gehören zur Familie der Pseudococcidae und sind winzige Insekten, die deine Zimmerpflanzen lieben – leider nicht zum Vorteil der Pflanzen. Sie sind nur wenige Millimeter groß, meist weiß bis hellgrau, und haben eine weiche, wachsartige Schicht, die wie Watte aussieht. Besonders häufig findest du sie in Blattachseln, an Wurzeln oder entlang der Blattadern, wo sie sich von Pflanzensaft ernähren. Arten wie die Zitrusschmierlaus (Planococcus citri) oder die Langschwänzige Schmierlaus (Pseudococcus longispinus) sind bei Zimmerpflanzen wie Orchideen oder Kakteen besonders verbreitet.

Ein Wolllausbefall zeigt sich durch weißes Gespinst, klebrigen Honigtau auf Blättern oder geschwächte Pflanzen, die gelbe Blätter bekommen. Der Honigtau, eine zuckrige Substanz, die Wollläuse ausscheiden, kann zudem Schimmel fördern. Wenn du kleine, weiße Tierchen oder wattige Klümpchen an deiner Pflanze entdeckst, ist es Zeit zu handeln. Besonders an warmen, trockenen Orten, wo die Luftfeuchtigkeit niedrig ist, fühlen sich diese Schädlinge wohl und vermehren sich rasant – innerhalb weniger Wochen können aus wenigen Weibchen hunderte Eier entstehen.

Die gute Nachricht: Wollläuse sind zwar lästig für deine Pflanzen, aber für dich als Mensch völlig harmlos. Sie beißen nicht, stechen nicht und haben keinerlei Interesse an deinem Körper. Ihre Ernährung ist strikt auf Pflanzen beschränkt, was sie von anderen Läusen wie Blattläusen oder Wurzelläusen unterscheidet, die ebenfalls nur Pflanzen befallen.

Übertragen Wollläuse Krankheiten auf Menschen?

Die Frage, ob Wollläuse auf Menschen übertragbar sind, lässt sich klar beantworten: Nein, das sind sie nicht. Diese Schädlinge sind ausschließlich auf Pflanzen spezialisiert und haben weder die Fähigkeit noch den Wunsch, Menschen zu befallen. Ihre Mundwerkzeuge sind darauf ausgelegt, Pflanzensaft zu saugen, und sie können weder menschliche Haut durchdringen noch Krankheiten auf Menschen übertragen. Selbst wenn du versehentlich eine Wolllaus berührst, passiert nichts – sie sind weder giftig noch gefährlich.

Manche machen sich Sorgen, weil Wollläuse Pflanzenviren übertragen können, die Pflanzen schädigen. Diese Viren sind jedoch spezifisch für Pflanzenzellen und können Menschen oder Tiere nicht infizieren. Die Zellstruktur von Pflanzen unterscheidet sich grundlegend von der menschlichen, weshalb eine Übertragung ausgeschlossen ist. Selbst der Honigtau oder die wachsartige Schicht der Wollläuse ist für Menschen harmlos, auch wenn sie auf der Haut klebrig sein kann.

Auch für Haustiere wie Katzen oder Hunde besteht kein Risiko. Sollte dein Hund oder deine Katze eine Pflanze mit Wollläusen anknabbern, sind die Insekten selbst ungefährlich. Wichtiger ist, darauf zu achten, dass dein Haustier keine giftigen Zimmerpflanzen frisst, aber das ist ein anderes Thema. Kurz gesagt: Wollläuse sind ein Problem für deine Pflanzen, nicht für dich oder deine Lieblinge.

Wie schädigen Wollläuse deine Zimmerpflanzen?

Wollläuse sind für Zimmerpflanzen echte Plagegeister, weil sie sich von Pflanzensaft ernähren. Indem sie mit ihren Mundwerkzeugen in Blätter, Wurzeln oder Stängel stechen, entziehen sie der Pflanze Nährstoffe, was zu geschwächten Pflanzenteilen führt. Besonders betroffen sind Blätter, die gelb werden, abfallen oder sich verformen, sowie Wurzeln, die bei starkem Befall faulen können. Orchideen, Kakteen oder andere empfindliche Arten leiden besonders unter einem Wolllausbefall, da sie oft ohnehin anspruchsvolle Pflegebedingungen haben.

Ein weiteres Problem ist der Honigtau, den Wollläuse beim Saugen ausscheiden. Diese klebrige Substanz zieht Ameisen an und fördert die Bildung von Rußtaupilzen, die die Photosynthese der Pflanze behindern. Außerdem können Wollläuse Pflanzenviren übertragen, die das Wachstum weiter hemmen. Ein stark befallener Topf zeigt oft ein weißes Gespinst, das wie kleine Wattebällchen aussieht, besonders in Blattachseln oder am Wurzelansatz.

Ohne Behandlung kann ein Befall die Pflanze so stark schwächen, dass sie abstirbt. Besonders in warmen, trockenen Räumen, wo die Luftfeuchtigkeit niedrig ist, vermehren sich Wollläuse schnell. Weibchen legen bis zu 600 Eier, die nach wenigen Tagen schlüpfen, was den Befall innerhalb von Wochen explodieren lässt. Regelmäßiges Kontrollieren deiner Pflanzen ist daher essenziell, um einen Schaden frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.

Wie kannst du Wollläuse effektiv bekämpfen?

Einen Wolllausbefall zu bekämpfen, ist mit den richtigen Methoden gut machbar. Eine einfache und effektive Methode sind Hausmittel, wie eine Mischung aus Schmierseife und Wasser. Mische einen Teelöffel Schmierseife mit einem Liter Wasser und besprühe die betroffenen Pflanzenteile oder tupfe sie mit einem Wattestäbchen ab. Diese Mischung löst die wachsartige Schicht der Wollläuse und tötet sie ab. Für hartnäckige Stellen kannst du auch Brennspiritus oder Spiritus in einer verdünnten Lösung (1:10 mit Wasser) verwenden, aber teste dies an einer kleinen Stelle, um die Pflanze nicht zu schädigen.

Biologische Mittel sind eine weitere Option, besonders wenn du chemische Sprays vermeiden willst. Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegenlarven oder Schlupfwespen sind natürliche Feinde der Wollläuse. Der australische Marienkäfer Cryptolaemus montrouzieri ist besonders effektiv, da seine Larven Wollläuse in großen Mengen fressen. Diese Nützlinge kannst du online bestellen und auf deine Pflanzen setzen – sie sind harmlos für Menschen und Pflanzen. Auch Neemöl, ein pflanzliches Mittel, kann helfen, indem es die Insekten erstickt und ihre Fortpflanzung hemmt.

Bei starkem Befall kann es nötig sein, die Pflanze umzutopfen, um Wurzelläuse zu entfernen. Spüle die Wurzeln vorsichtig mit lauwarmem Wasser ab und setze die Pflanze in frische Erde. Achte darauf, den alten Topf gründlich zu reinigen, um restliche Eier oder Larven zu beseitigen. Regelmäßiges Besprühen der Blätter mit Wasser erhöht die Luftfeuchtigkeit und macht es Wollläusen schwerer, sich wohlzufühlen. Kombiniere diese Methoden für die besten Ergebnisse und überprüfe deine Pflanzen regelmäßig, um einen erneuten Befall zu verhindern.

Können Wollläuse durch Menschen verbreitet werden?

Obwohl Wollläuse nicht auf Menschen übertragen werden können, kannst du sie unbeabsichtigt auf andere Pflanzen übertragen. Die kleinen Tierchen oder ihre Eier können an Kleidung, Händen oder sogar Haustieren haften bleiben, wenn du eine befallene Pflanze berührst. Besonders in einem Raum mit vielen Zimmerpflanzen kann ein Befall so schnell von einer Pflanze zur nächsten wandern. Deshalb ist es wichtig, befallene Pflanzen sofort zu isolieren und deine Hände nach dem Kontakt gründlich zu waschen.

Auch beim Umtopfen oder Schneiden von Pflanzen kannst du Wollläuse versehentlich verbreiten, wenn du Werkzeuge nicht reinigst. Eier oder Larven können in der Erde oder an Topfrändern überleben und so auf neue Pflanzen gelangen. Um das zu vermeiden, reinige Töpfe, Scheren und andere Utensilien mit Alkohol oder heißem Wasser, bevor du sie für andere Pflanzen benutzt. Ein sauberer Arbeitsplatz ist hier entscheidend.

Die gute Nachricht: Diese Art der Verbreitung betrifft nur Pflanzen, nicht deine Gesundheit. Selbst wenn du Wollläuse auf deiner Kleidung mit dir trägst, können sie dir nichts anhaben. Konzentriere dich darauf, deine Pflanzen sauber zu halten und neue Zimmerpflanzen vor dem Hinstellen gründlich zu inspizieren, um einen Befall frühzeitig auszuschließen.

Wie kannst du einem Wolllausbefall vorbeugen?

Vorbeugen ist oft einfacher, als einen Wolllausbefall zu bekämpfen. Eine der besten Maßnahmen ist, die Luftfeuchtigkeit in deinem Raum zu kontrollieren, da Wollläuse trockene Umgebungen bevorzugen. Regelmäßiges Besprühen deiner Zimmerpflanzen mit Wasser oder ein Luftbefeuchter kann helfen, die Bedingungen für die Schädlinge unattraktiver zu machen. Achte aber darauf, dass keine Staunässe entsteht, da dies Wurzeln schädigen kann.

Neue Pflanzen solltest du immer genau untersuchen, bevor du sie zu deinen anderen stellst. Quarantäne sie für ein paar Wochen in einem separaten Raum, um sicherzugehen, dass keine Wollläuse oder Eier vorhanden sind. Kontrolliere regelmäßig die Blätter, Blattachseln und den Wurzelbereich deiner Pflanzen, besonders bei empfindlichen Arten wie Orchideen oder Kakteen. Ein kleiner Befall lässt sich leichter entfernen, bevor er sich ausbreitet.

Auch die Pflege deiner Pflanzen spielt eine Rolle. Gesunde Pflanzen, die ausreichend Licht, Wasser und Nährstoffe bekommen, sind widerstandsfähiger gegen Schädlinge. Vermeide es, zu viel Dünger zu verwenden, da dies weiches, saftiges Wachstum fördert, das Wollläuse anzieht. Ein sauberer Topf und frische Erde beim Umtopfen reduzieren zudem das Risiko, dass Eier oder Larven überleben. Mit diesen einfachen Schritten hältst du deine Pflanzen fit und die Wollläuse fern.

Fazit

Wollläuse sind zwar ein Ärgernis für deine Zimmerpflanzen, aber für dich als Mensch völlig harmlos. Sie können weder auf Menschen übertragen werden noch Krankheiten verbreiten, da sie sich ausschließlich von Pflanzensaft ernähren. Ihre Schäden beschränken sich auf Pflanzen, wo sie Blätter, Wurzeln und Stängel schwächen können, besonders bei empfindlichen Arten wie Orchideen oder Kakteen. Mit Hausmitteln wie Schmierseife, biologischen Helfern wie Marienkäfern oder einfachen Tricks wie erhöhter Luftfeuchtigkeit kannst du sie effektiv bekämpfen. Vorbeugung durch regelmäßige Kontrolle und saubere Töpfe hält deine Pflanzen gesund. Also keine Panik – mit ein bisschen Aufmerksamkeit bleiben deine grünen Lieblinge wolllausfrei!

Häufig gestellte Fragen

1. Können Wollläuse in der Wohnung überleben, wenn keine Pflanzen da sind?

Wollläuse sind auf Pflanzen angewiesen, da sie ausschließlich Pflanzensaft als Nahrung nutzen. Ohne Pflanzen können sie in der Wohnung nicht lange überleben, da ihnen die Nahrungsquelle fehlt. Ihre Eier oder Larven könnten jedoch in Erde oder an Topfrändern einige Wochen überdauern, wenn diese nicht gereinigt werden. Um sicherzugehen, reinige alle Töpfe und Oberflächen gründlich mit Wasser oder Alkohol, wenn du einen Befall hattest. So verhinderst du, dass sie auf neue Pflanzen übergehen, sobald du welche kaufst.

2. Sind Wollläuse bei bestimmten Zimmerpflanzen häufiger?

Ja, Wollläuse befallen besonders gerne Pflanzen mit weichen, saftigen Blättern oder empfindlichen Strukturen, wie Orchideen, Kakteen oder Sukkulenten. Diese Pflanzen bieten ideale Bedingungen, da ihr Pflanzensaft leicht zugänglich ist. Pflanzen in warmen, trockenen Räumen sind ebenfalls anfälliger, da Wollläuse hohe Luftfeuchtigkeit meiden. Regelmäßiges Kontrollieren und eine gute Pflege, wie ausreichend Licht und nicht zu viel Dünger, können das Risiko reduzieren. Achte besonders auf Blattachseln und Wurzeln dieser Pflanzen.

3. Kann ich Wollläuse mit Essig bekämpfen?

Essig ist kein ideales Mittel gegen Wollläuse, da er die Pflanzen schädigen kann, besonders empfindliche Arten wie Orchideen. Eine verdünnte Essiglösung könnte zwar die wachsartige Schicht der Wollläuse angreifen, aber die Säure kann Blätter verbrennen oder Wurzeln reizen. Besser geeignet sind Schmierseife mit Wasser oder Neemöl, die effektiv und pflanzenschonend sind. Wenn du Essig testen willst, verdünne ihn stark (1:10 mit Wasser) und probiere es an einer kleinen Stelle, bevor du die ganze Pflanze behandelst.

4. Wie lange dauert es, einen Wolllausbefall loszuwerden?

Die Dauer hängt vom Ausmaß des Befalls und der Methode ab. Mit konsequenter Behandlung, wie Schmierseife oder Nützlingen, kannst du einen leichten Befall in ein bis zwei Wochen loswerden. Bei starkem Befall, besonders wenn Wurzeln betroffen sind, kann es vier bis sechs Wochen dauern, da Eier und Larven in mehreren Zyklen schlüpfen. Regelmäßiges Besprühen, Umtopfen und Kontrollieren sind entscheidend. Geduld ist wichtig, um sicherzustellen, dass keine neuen Wollläuse auftauchen.

5. Können Wollläuse durch offene Fenster in die Wohnung kommen?

Es ist unwahrscheinlich, dass Wollläuse durch offene Fenster hereinkommen, da sie nicht fliegen und sich hauptsächlich über befallene Pflanzen verbreiten. Männchen haben zwar Flügel, sind aber kurzlebig und suchen nur Weibchen, nicht neue Pflanzen. Ein Befall entsteht meist durch neue, bereits befallene Pflanzen oder kontaminierte Erde. Um sicherzugehen, überprüfe neue Pflanzen gründlich und halte Fenster mit Fliegengittern geschützt, falls du in einem Gartenbereich wohnst, wo Schädlinge häufiger sind.