Orchideen gießen: So gedeihen deine Zimmerpflanzen

Orchideen gießen: So gedeihen deine Zimmerpflanzen

Ben Beyer

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte

  1. Gieße Orchideen etwa einmal pro Woche, in der Blütezeit öfter, in der Ruhephase seltener.
  2. Nutze zimmerwarmes, kalkarmes Wasser, idealerweise Regenwasser.
  3. Verwende die Tauchbad-Methode oder gieße von oben, aber vermeide Staunässe.
  4. Prüfe vor dem Gießen, ob das Substrat trocken ist, um Wurzelfäule zu verhindern.
  5. Erhöhe die Luftfeuchtigkeit durch Besprühen, aber vermeide Wasser in den Blattachseln.
  6. Gieße morgens, damit die Pflanze bis abends trocknen kann.
  7. Die Eiswürfel-Methode ist riskant und wird von Experten nicht empfohlen.

Wie oft musst du deine Orchideen gießen?

Die Häufigkeit des Gießens hängt von der Art der Orchidee, der Jahreszeit und den Umgebungsbedingungen ab. Für die beliebte Phalaenopsis reicht es meist, einmal pro Woche zu gießen. In der Blütezeit, wenn die Pflanze mehr Energie benötigt, kannst du alle fünf bis sieben Tage gießen. In der Ruhephase, die oft nach der Blüte folgt, genügt es, alle zwei Wochen Wasser zu geben. Achte auf die Raumtemperatur und die Luftfeuchtigkeit: In warmen, trockenen Räumen trocknet das Substrat schneller aus, während es in kühleren, feuchteren Umgebungen länger feucht bleibt.

Um sicherzugehen, prüfe das Substrat vor dem Gießen. Stecke deinen Finger etwa zwei bis drei Zentimeter tief hinein – fühlt es sich trocken an, ist es Zeit für Wasser. Alternativ kannst du den Topf anheben: Ein leichter Topf signalisiert, dass die Pflanze Wasser braucht. Transparente Töpfe sind praktisch, da du die Wurzeln sehen kannst. Grüne, pralle Wurzeln sind feucht, silbrig-graue Wurzeln zeigen Trockenheit an.

Übertreibe es nicht mit dem Gießen, denn Staunässe ist der größte Feind von Orchideen. Zu viel Wasser führt zu Wurzelfäule, die die Pflanze irreparabel schädigen kann. Wenn du unsicher bist, warte lieber einen Tag länger, bevor du erneut gießt. Orchideen verzeihen Trockenheit besser als zu viel Feuchtigkeit.

Welches Wasser eignet sich zum Gießen von Orchideen?

Die Wahl des richtigen Wassers ist entscheidend für die Gesundheit deiner Orchideen. Kalkarmes, zimmerwarmes Wasser ist ideal, da Orchideen empfindlich auf Kalk und kalte Temperaturen reagieren. Regenwasser ist die beste Wahl, da es weich und frei von Schadstoffen ist. Wenn du Leitungswasser nutzt, lass es mindestens 24 Stunden stehen, damit Chlor verdunstet und das Wasser Raumtemperatur erreicht. Alternativ kannst du gefiltertes oder destilliertes Wasser verwenden, besonders in Gegenden mit hartem Wasser.

Die Temperatur des Gießwassers ist genauso wichtig. Kaltes Wasser kann die Wurzeln schocken, besonders bei tropischen Arten wie der Schmetterlingsorchidee. Stelle sicher, dass das Wasser etwa 20 bis 25 Grad Celsius hat, um Stress für die Pflanze zu vermeiden. Achte auch darauf, dass kein Wasser in den Blattachseln oder am Stiel stehen bleibt, da dies Fäulnis fördern kann.

Ein weiterer Tipp: Gieße nicht direkt auf die Blüten oder Blätter, sondern nur auf das Substrat oder in den Übertopf. Falls du die Pflanze besprühst, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, tue dies sparsam und nur auf die Luftwurzeln oder das Substrat. So bleibt deine Orchidee gesund und die Blüten bleiben unbeschädigt.

Die besten Methoden, um Orchideen zu gießen

Es gibt zwei Hauptmethoden, um Orchideen zu gießen: das Tauchbad und das Gießen von oben. Beide haben ihre Vorteile, je nach Substrat und Topf. Für die Tauchbad-Methode setzt du den Topf für etwa 10 Minuten in ein Gefäß mit zimmerwarmem Wasser, bis das Substrat gut durchfeuchtet ist. Danach lässt du den Topf gründlich abtropfen, damit keine Staunässe entsteht. Diese Methode eignet sich besonders für Orchideen in Rindensubstrat oder Blähton, da sie das Wasser gleichmäßig aufnehmen.

Beim Gießen von oben gibst du Wasser langsam über das Substrat, bis es unten aus dem Topf herausläuft. Stelle sicher, dass der Topf gute Drainagelöcher hat, und entferne überschüssiges Wasser aus dem Übertopf. Diese Methode ist ideal für Moos-Substrate, die länger Feuchtigkeit halten. Achte darauf, den Wurzelballen gleichmäßig zu befeuchten, ohne die Blätter oder den Stiel zu benetzen.

Besprühen ist eine ergänzende Methode, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, besonders in trockenen Räumen. Sprühe die Luftwurzeln oder das Substrat leicht ein, aber vermeide es, die Blüten oder Blattachseln nass zu machen. Gieße immer morgens, damit die Pflanze bis abends trocknen kann. So reduzierst du das Risiko von Pilzkrankheiten und hältst deine Orchidee in Topform.

Wie vermeidest du Staunässe bei Orchideen?

Staunässe ist die häufigste Ursache für Probleme bei Orchideen, insbesondere Wurzelfäule. Um dies zu verhindern, ist die Wahl des richtigen Topfes entscheidend. Verwende Töpfe mit ausreichend Drainagelöchern, idealerweise transparente, um die Wurzeln im Blick zu behalten. Ein Übertopf kann dekorativ sein, aber entferne nach dem Gießen immer überschüssiges Wasser, damit die Wurzeln nicht im Wasser stehen.

Das Substrat spielt ebenfalls eine große Rolle. Orchideenerde, die oft aus Rinde, Blähton oder Moos besteht, ist locker und lässt Wasser schnell abfließen. Prüfe regelmäßig, ob das Substrat noch intakt ist, da es mit der Zeit zerfällt und die Drainage beeinträchtigen kann. In diesem Fall solltest du die Orchidee umtopfen, etwa alle ein bis zwei Jahre, um die Wurzeln gesund zu halten.

Ein weiterer Tipp: Gieße nur, wenn das Substrat trocken ist. Wenn du unsicher bist, warte lieber einen Tag länger. Achte auch auf den Standort – Orchideen an hellen, luftigen Plätzen trocknen schneller aus als in schattigen, feuchten Ecken. Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen bleibt der Wasserbedarf deiner Pflanze im Gleichgewicht, und du vermeidest die gefürchtete Staunässe.

Warum ist Luftfeuchtigkeit für das Gießen von Orchideen wichtig?

Orchideen, besonders tropische Arten wie Phalaenopsis, lieben eine hohe Luftfeuchtigkeit von 50 bis 70 Prozent. In Wohnräumen liegt die Luftfeuchtigkeit oft unter 40 Prozent, was die Pflanzen stressen kann. Eine ausreichende Luftfeuchtigkeit unterstützt die Aufnahme von Wasser durch die Luftwurzeln und hält die Blätter und Blüten frisch. Besonders in der Blütezeit ist dies entscheidend, damit die Blüten nicht vorzeitig welken.

Du kannst die Luftfeuchtigkeit erhöhen, indem du die Pflanze regelmäßig besprühst. Konzentriere dich dabei auf die Luftwurzeln und das Substrat, nicht auf die Blätter oder Blüten. Alternativ kannst du einen Luftbefeuchter nutzen oder die Orchidee in einem hellen Badezimmer platzieren, wo die Luft natürlicherweise feuchter ist. Eine Schale mit Wasser in der Nähe der Pflanze kann ebenfalls helfen, die Luftfeuchtigkeit zu steigern.

Beim Gießen solltest du die Luftfeuchtigkeit im Blick behalten. In trockenen Räumen trocknet das Substrat schneller aus, und du musst möglicherweise häufiger gießen. In feuchten Umgebungen reicht es, seltener zu gießen, da die Pflanze Wasser aus der Luft aufnimmt. Mit der richtigen Balance zwischen Gießen und Luftfeuchtigkeit sorgst du für eine glückliche Orchidee.

Was tun, wenn du deine Orchidee falsch gegossen hast?

Fehler beim Gießen passieren, aber sie sind oft korrigierbar. Wenn du zu viel gegossen hast und das Substrat nass bleibt, nimm die Orchidee aus dem Topf und überprüfe die Wurzeln. Gesunde Wurzeln sind grün oder silbrig und fest, während faulige Wurzeln braun, matschig oder hohl sind. Schneide beschädigte Wurzeln mit einer sauberen Schere ab und topfe die Pflanze in frisches Substrat um. Gieße danach sparsam, bis die Pflanze sich erholt hat.

Wenn du zu selten gegossen hast und die Blätter schlaff oder die Luftwurzeln trocken sind, tauche den Topf in zimmerwarmes Wasser, bis das Substrat durchfeuchtet ist. Lass die Pflanze gut abtropfen und stelle sie an einen hellen, aber nicht sonnigen Standort. Erhöhe die Luftfeuchtigkeit durch Besprühen, um die Pflanze zu unterstützen. In den nächsten Wochen solltest du regelmäßig, aber vorsichtig gießen, um die Orchidee wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Um zukünftige Fehler zu vermeiden, etabliere eine Routine. Notiere dir, wann du gießt, und prüfe das Substrat regelmäßig. Mit der Zeit entwickelst du ein Gespür für den Wasserbedarf deiner Pflanze. Selbst wenn etwas schiefgeht, geben Orchideen dir oft die Chance, sie mit etwas Pflege wieder aufzupäppeln.

Fazit

Das Gießen von Orchideen ist keine Hexerei, wenn du ein paar Grundregeln beachtest. Gieße etwa einmal pro Woche mit zimmerwarmem, kalkarmem Wasser, idealerweise Regenwasser, und nutze die Tauchbad-Methode oder das Gießen von oben. Achte darauf, dass das Substrat zwischen den Gießvorgängen trocknet, um Staunässe und Wurzelfäule zu vermeiden. Erhöhe die Luftfeuchtigkeit durch Besprühen, besonders in trockenen Räumen, und gieße morgens, damit die Pflanze trocknen kann. Die Eiswürfel-Methode solltest du meiden, da sie die Wurzeln schädigen kann. Mit diesen Tipps bleibt deine Phalaenopsis oder andere Orchideenart gesund und blüht lange. Beobachte deine Pflanze, passe die Pflege an ihre Bedürfnisse an, und du wirst lange Freude an ihr haben.

Häufig gestellte Fragen

Wie erkenne ich, ob meine Orchidee genug Wasser bekommen hat?

Du erkennst ausreichende Bewässerung an den Wurzeln und dem Substrat. Nach dem Gießen sollten die Wurzeln in einem transparenten Topf grün und prall aussehen, während sie trocken silbrig-grau sind. Das Substrat fühlt sich leicht feucht, aber nicht nass an. Hebe den Topf an – er sollte etwas schwerer sein als vor dem Gießen. Wenn die Blätter straff und glänzend sind, ist die Pflanze gut versorgt. Schlaffe Blätter oder ein zu leichtes Substrat deuten auf zu wenig Wasser hin, während matschige Wurzeln Staunässe signalisieren.

Kann ich meine Orchidee mit normalem Leitungswasser gießen?

Ja, aber es ist nicht ideal, besonders in Gegenden mit hartem Wasser. Leitungswasser enthält oft Kalk und Chlor, die Orchideen schaden können. Lass es mindestens 24 Stunden stehen, damit Chlor verdunstet und das Wasser zimmerwarm wird. Besser ist Regenwasser oder gefiltertes Wasser, da es weicher ist und die Wurzeln schont. Wenn du Leitungswasser nutzt, achte auf Kalkablagerungen auf Blättern oder Substrat – ein Zeichen, dass du auf Regenwasser umsteigen solltest.

Wie beeinflusst der Standort das Gießen meiner Orchidee?

Der Standort hat großen Einfluss auf den Wasserbedarf. An hellen, warmen Plätzen ohne direkte Sonne trocknet das Substrat schneller, sodass du häufiger gießen musst, etwa alle fünf bis sieben Tage. In schattigen, kühleren oder feuchten Räumen bleibt das Substrat länger feucht, und du kannst seltener gießen, etwa alle zehn bis vierzehn Tage. Stelle die Orchidee an einen luftigen Ort, um Schimmel zu vermeiden, und prüfe regelmäßig das Substrat, um die Gießintervalle anzupassen.

Soll ich meine Orchidee nach dem Umtopfen sofort gießen?

Nach dem Umtopfen solltest du vorsichtig gießen, um die Wurzeln nicht zu stressen. Tauche den Topf kurz in zimmerwarmes Wasser, damit das neue Substrat leicht feucht wird, und lass ihn gut abtropfen. Gieße in den nächsten ein bis zwei Wochen sparsam, bis die Pflanze sich eingewöhnt hat. Prüfe die Wurzeln und das Substrat regelmäßig, um sicherzustellen, dass keine Staunässe entsteht. So unterstützt du die Orchidee, sich im neuen Topf gut zu etablieren.

Wie wirkt sich Düngen auf das Gießen von Orchideen aus?

Düngen und Gießen gehen Hand in Hand, da Orchideen Nährstoffe über das Wasser aufnehmen. Verwende einen speziellen Orchideendünger und gib ihn etwa alle zwei Wochen während der Wachstums- und Blütezeit ins Gießwasser. Achte darauf, die Dosierung genau einzuhalten, da zu viel Dünger die Wurzeln schädigen kann. In der Ruhephase reicht es, einmal im Monat oder gar nicht zu düngen. Gieße nach dem Düngen immer gründlich, damit überschüssige Nährstoffe ausgespült werden und keine Salzablagerungen entstehen.

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Über den Autor

Ben Beyer ist Gründer von florage.de – dem ersten Pflanzen-Shop für Menschen ohne grünen Daumen. Mit digitaler Unterstützung und smarter Pflegehilfe macht er Zimmerpflanzen alltagstauglich und langlebig.

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