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Philodendron Atabapoense

Der Philodendron Atabapoense ist eine seltene rankende und kletternde Philodendron-Art. In diesem Blog-Beitrag erfährst du, wie du ihn pflegst, umtopfst und vermehrst. Bleib dran!

Der Atabapoense ist eine Art der Philodendren. Mittlerweile gibt es über 400 verschiedene Philodendron-Arten, wobei nur etwa ein Viertel als Zimmerpflanzen gehalten wird.

Wie die meisten Arten kommt der Philodendron Atabapoense aus der Amazonas-Region in Südamerika, genauer gesagt aus Venezuela und Brasilien. Dort wurde diese Art das erste Mal im Jahr 1975 vom Biologen G. S Bunting entdeckt.

philodendron atabapoense auf einem kleinen Tisch

Wachstum

Beliebt ist diese Art besonders aufgrund ihrer dünnen, fast schon dolchartigen Blätter. So werden die Blätter nur um die 8 Zentimeter breit. Was ihnen jedoch in der Breite fällt, haben sie in der Länge, denn die Blätter werden bis zu 80cm lang.

Die Blätter haben eine dunkelgrüne Farbe auf der Blattoberseite und eine kastanienbraune Unterseite. Dabei verändert sich die Färbung der Unterseite stark während des Wachstums der Pflanze. So kann sie dunkelgrün, braun oder rot erscheinen.

Wenn dem Philodendron Atabapoense eine Kletterhilfe zur Verfügung gestellt wird, wächst er sehr schnell und kann eine Größe von bis zu 240 Zentimeter erreichen.

Philodendron Atabapoense vs Billietiae

Durch die Ähnlichkeit wird diese Art häufig mit dem Philodendron Billietiae verwechselt. Das kann gerade durch die Seltenheit des Atabapoense zur Enttäuschung führen. Damit das dir nicht gefällt, erkläre ich dir, wie du die beiden Arten unterscheiden kannst.

Wie bereits erklärt haben die Blätter des Atabapoense rote bzw. braune Blattunterseiten. Die Blattunterseiten des Philodendron Billietiae sind hingegen komplett grüne (manchmal auch leicht roséfarben)

Substrat

Durch die Seltenheit und den Preis des Philodendron Atabapoense lassen viele Anfänger häufig die Finger von dieser Art. Denn häufig sind seltene Pflanzen sehr kompliziert in der Pflege. Dies gilt jedoch nicht für den Philodendron Atabapoense.

Dieser ist in der Pflege relativ einfach, wobei du gerade beim Substrat etwas aufpassen solltest, denn mit dem richtigen Substrat steht oder fällt die richtige Pflege.

Da der Philodendron Atabapoense ein Hemiepiphyt ist, sind seine Wurzeln nur wenig an das Leben in kompakter Erde angepasst. Die Wurzeln dieser Art benötigen ständig Sauerstoff. Dies kann jedoch bei sehr kompakten Substrat nicht gewährleistet werden.

Wenn die Wurzeln kein Sauerstoff erhalten, verfaulen sie und deine Pflanze geht ein. Damit das nicht passiert, solltest du zu einem sehr luftigen Substrat greifen, welches nicht zu viel Feuchtigkeit speichert.

Am besten eignet sich dafür ein Substrat speziell für Philodendren oder Aronstabgewächse. Alternativ kannst du natürlich auch dein eigenes Substrat mischen, was die genannten Eigenschaften erfüllt. Als Komponenten empfehle ich dafür:

  • Blumenerde
  • Rinde oder Mulch
  • Sand oder Perlit
  • Ton
  • Moos
  • optional: Holzkohle
  • optional: Kompost

Versuch diese einfach so zu mischen, dass du ein grobes Substrat erhältst, dass nicht zu viel Wasser speichert. Kompost un Holzkohle empfehle ich dir als organisches Material. Dieses hilft den natürlichen Waldboden nachzuahmen.

Temperatur

Als Pflanze aus dem Amazonas liebt der Philodendron Atabapoense tropische Temperaturen. Dennoch ist es nicht notwendig, diese auch in deinem Zimmer abzubilden. Das wäre sowohl für das Klima, als auch für deinen Geldbeutel eher ungünstig. Daher empfehle ich dir einfach eine normale Zimmertemperatur aufrechtzuerhalten. Der Philodendron Atabapoense fühlt sich eigentlich immer wohl, solange das Thermometer nicht unter 20°C fällt.

Luftfeuchtigkeit

Eine weitere kritische Stütze bei der Pflege des Philodendron Atabapoense ist die Luftfeuchtigkeit, denn diese ist im Amazonas sehr hoch. Zwar solltest du auch hier nicht die Luftfeuchtigkeit des Amazonas nachahmen, denn das würde zur Pilzbildung führen, aber über 70% sollte die Luftfeuchtigkeit schon steigen.

Um das zu erreichen, würde ich dir sowohl das regelmäßige Besprühen, als auch Pebble Trays empfehlen. Falls du keine Ahnung hast, was das ist, kannst du dir gerne mal unseren Blog über den Philodendron Gloriosum anschauen. Dort wird im Teil über die Luftfeuchtigkeit genauer erklärt, was ein Pebble Tray ist.

Licht/Standort

Leider werden Philodendren häufig als die perfekten Zimmerpflanzen für schattige Standorte verkauft. Dies führt häufig zu herber Enttäuschung, denn Philos lieben helles, indirektes Sonnenlicht.

Zwar ist die Idee, der Philodendren als Schattenpflanzen erstmal logisch, denn immerhin wachsen sie in der Natur im Schatten. Dabei wird jedoch ignoriert, dass die Sonneneinstrahlung in Südamerika wesentlich stärker ist und dass unsere Fenster bis zu 40% der UV-Strahlung filtern.

Du solltest deinen Ilsemanii also auf jeden Fall an einen hellen Ort stellen. Direktes Sonnenlicht solltest du jedoch vermeiden, da dieses die Blätter verbrennt. Das passiert besonders schnell, wenn die panaschierten Stellen getroffen werden. Denn diese enthalten häufig kaum Chlorophyll, weswegen sie kein Sonnenlicht absorbieren können.

Wie oft muss ich meinen Philodendron Atabapoense gießen?

Beim Gießen musst du bei dieser Art vorsichtig sein, da zu viel Wasser ebenfalls Wurzelfäule auslösen kann. Natürlich solltest du deinen Philodendron Atabapoense auch nicht zu wenig gießen, er ist immerhin eine tropische Pflanze und vertrocknet schnell (besonders wenn die Luftfeuchtigkeit nicht hoch genug ist).

Damit beides nicht passiert, solltest du genau überprüfen, wann du gießen musst und wann nicht. Dafür kannst du deinen Finger oder alternativ einen Holzspieß verwenden. Diesen steckst du 2-5cm in die Erde. Bleibt etwas hängen, ist die Erde noch feucht genug. Wenn nicht, dann nicht und du musst gießen.

Temperatur

Der Philodendron Atabapoense liebt warmes Klima. Zwar muss dieses nicht genau an die Heimat der Art angepasst werden, denn das wäre enorme Energieverschwendung, aber eine Temperatur von über 24°C sollte angepeilt werden.

Bei Temperaturen von unter 24°C überlebt der Philodendron Atabapoense ebenfalls, wächst jedoch tendenziell langsamer und oft mit kleineren Blättern. Das gilt besonders, wenn die Temperatur unter 20°C fällt.

Das Temperaturminimum liegt bei dieser Art bei ca. 15° Grad. Solltest du deinen Strawberry Shake diesen Temperaturen aussetzen, wird er nach kurzer Zeit eingehen. Das ist auch der Grund, warum der Philodendron Atabapoense in unseren Breiten nicht winterhart ist. In den Garten solltest du deinen Philodendron Atabapoense also nur im Sommer stellen. Dabei ist es jedoch wichtig, dass du ihn langsam an die neuen Bedingungen gewöhnst.

Wie oft muss ich den Philodendron Atabapoense düngen?

Da der Philodendron Atabapoense so schnell wächst, benötigt er natürlich viele Nährstoffe. Zwar solltest du durch die richtige Substratwahl auch schon genug Nährstoffe im Boden haben, jedoch gehen auch diese irgendwann zur Neige.

Der Philodendron Atabapoense ist nicht auf Dünger angewiesen, wächst jedoch deutlich besser und schneller, wenn er regelmäßig gedüngt wird. Am besten eignet sich ein spezieller Philodendron-Dünger, da dieser an die Wünsche der Pflanze angepasst ist. Alternativ kannst du einen normalen Dünger verwenden und diesen ein wenig abschwächen.

Allgemein solltest du deine Pflanze nie direkt düngen. Du solltest den Dünger immer mit Wasser mischen, da sonst die in dem Dünger enthaltenen Salze die Pflanze angreifen und die Wurzeln beschädigen.

Im Winter solltest du etwas weniger düngen, da der Philodendron Atabapoense zu dieser Zeit langsamer wächst und so weniger Nährstoffe verbraucht. Daher olltest du deine normale Ration auf 8 Wochen aufteilen oder alle 8 Wochen düngen.

Wie kann ich den Philodendron Atabapoense vermehren?

Zum vermehren hat man beim Philodendron Atabapoense 3 Optionen:

  • Samen
  • Stecklinge
  • Abmoosen

Samen sind jedoch nicht zu empfehlen, da diese sehr schwer zu bekommen sind.

Sprossstecklinge

Um deinen Philodendron Atabapoense über Spossstecklinge zu vermehren gehst du wie folgt vor:

  • Suche einen gesunden Spross (jeder Spross sollte mindestens einen Knoten und optional ein paar Blätter haben)
  • Schneide mit einem sterilen Werkzeug unterhalb des Knoten
  • Jetzt kannst du deinen Sprosssteckling entweder in Wasser oder direkt in deine Philodendronerde packen
  • Als Zusatz kannst du noch Wurzelhormone einsetzen
  • Stelle deinen Sprosssteckling an einen warmen Ort mit viel indirektem Sonnenlicht
  • Nach einigen Wochen solltest du Wurzeln sehen

Abmoosen

Eine weitere Variante, bei der man einen Klon der Pflanze erschafft und somit die Merkmale beibehält, ist das Abmoosen. Diese für viele anscheinend noch relativ unbekannte Art der Vermehrung wird häufig in der Gärtnerei zur Vermehrung von Bäumen genutzt.

Bei dieser Methode gehst du wie folgt vor:

Verwunde deine Pflanze

  • benutze eine sterile Klinge
  • der Schnitt sollte circa 5cm lang und 3-5cm tief sein

Die Wunde offen halten

  • die Wunde muss offen bleiben, damit sich Wurzeln bilden
  • um sie offenzuhalten kannst, du einen Zahnstocher verwenden

Die Wunde bemoosen

  • jetzt solltest du die Wunde mit Moos bedecken
  • das Moos sollte nass sein
  • am besten eignet sich Sphagnum-Moos
  • falls das Moos nicht an der Wunde hält, kannst du es festbinden
  • optional kannst du Wurzelhormone einsetzen, um den Prozess zu beschleunigen

In Folie einpacken

  • nimm nun Frischhaltefolie und verbinde damit die Wunde
  • die Folie sollte fest genug sein, um das Moos festzuhalten
  • du kannst auch Klebeband nutzen um die Folie festzubinden

Einpflanzen

  • nach einem Monat können sich erste Wurzeln zeigen
  • sobald die Wurzeln 8cm erreicht haben, kannst du sie pflanzen
  • löse die Tochterpflanze aus der Mutterpflanze
  • nun kannst du pflanzen

Du willst mehr über Philodendren lernen?

Dann schau dir doch mal unseren Beitrag über den Philodendron an. Dort findest du einen Beitrag über fast alle Philodendron-Arten und Antworten auf weitere häufig gestellte Fragen zum Thema.

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