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Philodendron Bipinnatifidum Pflege

So können die Blätter dieser Art in der Wildnis bis zu 4 Meter und der Spross 4,5 Meter lang werden. Solche Größen sind jedoch im Urban-Jungle äußerst selten und unwahrscheinlich. In unseren Breiten wird diese Art nur um die 2 bis 3 Meter groß. Bis das jedoch der Fall ist, vergehen zwischen 15 und 20 Jahre – es handelt sich also um eine sehr langsam wachsende Pflanze.

Wer lieber eine kleinere Variante des Philodendron Bipinnatifidum bevorzugt, sollte zur “Atom” Variation greifen. Diese bleibt erheblich kleiner und ihre Blätter werden maximal 30 bis 50 Zentimeter lang.

philodendron bipinnatifidum Blatt

Licht

Wie viele Arten von Philodendron mag diese Art helles, indirektes Licht. Es scheint zunächst seltsam, da diese Pflanze in der Natur im Schatten steht, aber unsere Fenster filtern 40 % des Lichts, das unsere Pflanzen erreicht. Auch die Intensität der Sonne ist in Südamerika viel höher als hier in Deutschland.

Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, da diese die Blätter verbrennt und unschöne braune Flecken hinterlässt. Diese Flecken sind irreversibel und schaden der Pflanze, da sie keine Energie produzieren können.

Substrat

Da der Philodendron Bipinnatifidum ein Epiphyt ist, sind seine Wurzeln nicht daran gewöhnt, im Boden zu wachsen. Wurzelfäule entsteht daher besonders bei diesen Pflanzen, wenn sie in dichtem, wasserspeicherndem Boden wachsen.

Um dies zu vermeiden, solltest du ein Substrat verwenden, das sehr luftig ist und wenig Wasser speichert. Hier eignet sich am besten ein speziell für Aronstabgewächse ausgelegtes Substrat. Optional kannst du dir auch dein Substrat selber mischen.

Dafür solltest du Pflanzenerde mit Sand und Orchideenrinde oder Rindenmulch mischen. Zusätzlich solltest du Gärtnerkohle und Kompost hinzufügen, da diese Art besonders viel organisches Material liebt. Du solltest außerdem aufpassen keine Salze in den Boden zu bringen, da diese Art sehr anfällig für Wurzelschäden durch Salz ist.

Vermehren

Sprossstecklinge

Um deinen Philodendron Bipinnatifidum über Spossstecklinge zu vermehren gehst du wie folgt vor:

  • Suche einen gesunden Spross (jeder Spross sollte mindestens einen Knoten und optional ein paar Blätter haben)
  • Schneide mit einem sterilen Werkzeug unterhalb des Knoten
  • Jetzt kannst du deinen Sprosssteckling entweder in Wasser oder direkt in deine Philodendronerde packen
  • Als Zusatz kannst du noch Wurzelhormone einsetzen
  • Stelle deinen Sprosssteckling an einen warmen Ort mit viel indirektem Sonnenlicht
  • Nach einigen Wochen solltest du Wurzeln sehen

Abmoosen

Eine weitere Variante, bei der man einen Klon der Pflanze erschafft und somit die Merkmale beibehält, ist das Abmoosen. Diese für viele anscheinend noch relativ unbekannte Art der Vermehrung wird häufig in der Gärtnerei zur Vermehrung von Bäumen genutzt.

Bei dieser Methode gehst du wie folgt vor:

Verwunde deine Pflanze

  • benutze eine sterile Klinge
  • der Schnitt sollte circa 5cm lang und 3-5cm tief sein

Die Wunde offen halten

  • die Wunde muss offen bleiben, damit sich Wurzeln bilden
  • um sie offenzuhalten kannst, du einen Zahnstocher verwenden

Die Wunde bemoosen

  • jetzt solltest du die Wunde mit Moos bedecken
  • das Moos sollte nass sein
  • am besten eignet sich Sphagnum-Moos
  • falls das Moos nicht an der Wunde hält, kannst du es festbinden
  • optional kannst du Wurzelhormone einsetzen, um den Prozess zu beschleunigen

In Folie einpacken

  • nimm nun Frischhaltefolie und verbinde damit die Wunde
  • die Folie sollte fest genug sein, um das Moos festzuhalten
  • du kannst auch Klebeband nutzen um die Folie festzubinden

Einpflanzen

  • nach einem Monat können sich erste Wurzeln zeigen
  • sobald die Wurzeln 8cm erreicht haben, kannst du sie pflanzen
  • löse die Tochterpflanze aus der Mutterpflanze
  • nun kannst du pflanzen

Vermehrung über Samen

Von der Vermehrung über Samen solltest du absehen, da dies die schwerste Methode ist. Nicht jedoch, weil es schwer ist, die Samen zum Keimen zu bekommen, sondern weil es schwer ist, überhaupt Samen dieser Art zu finden.

Da draußen gibt es sehr viele fragwürdigen Personen, welche versuchen, mit dem Urban-Jungle-Hype schnelles Geld zu machen. Daher findet man oft Samen des Philodendron Bipinnatifidum im Angebot, welche gar keine Samen dieser Art sind.

Falls du bereits Samen hast, solltest du sie zunächst für einen Tag in warmes Wasser legen, da sie sich so schonmal mit Wasser vollsaugen können. Nun kannst du die Samen ca. 5mm tief in Anzuchterde gepflanzt werden. Die Samen sollten jetzt an einen warmen, hellen Standort ohne direktes Licht gestellt werden.

Jetzt musst du nur noch ein bis eineinhalb Monate warten, bis die Samen keimen. Wenn die Jungpflanzen 10cm groß sind, kannst du sie umtopfen.

Wasser

Die meisten Philodendren haben sehr ähnliche Anforderungen in Sachen Wasser: Sie benötigen erst Wasser, wenn die obere Erdschicht komplett trocken ist. Der Philodendron Bipinnatifidium hingegen hat leicht andere Anforderungen, denn er mag es, wenn die Erde jederzeit leicht feucht ist. Die Betonung liegt hier aber ganz klar auf leicht feucht, denn wenn die Erde zu nass ist bekommt deine Pflanze schnell Probleme mit Wurzelfäule.

Zudem gilt im Zweifel immer noch das Mantra: lieber zu trocken, als zu feucht.

Luftfeuchtigkeit

Als tropische Pflanze liebt der Philodendron Bipinnatifidium eine hohe Luftfeuchtigkeit. In seinem natürlichen Lebensraum beträgt die Luftfeuchtigkeit fast 100%.

Keine Sorge dein Ziel sollte keineswegs sein diese Bedingungen nachzuahmen.
Das würde zu großen Problemen führen, weil die Zirkulation in einem geschlossenen Raum viel schlechter ist als im Wald und sich so schnell Pilze bilden können.

Eine Luftfeuchtigkeit von über 60 % sollte dennoch eingehalten werden. Optimal ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 70 und 85%.

Während Philodendron Bipinnatifidum bei Luftfeuchtigkeiten unter 40 % überleben kann, wächst er hier sehr langsam und verliert höchstwahrscheinlich seine schöne Färbung.

Temperatur

In den Tropen gibt es nicht nur eine hohe Luftfeuchtigkeit, sondern auch eine hohe Temperatur. So mag der Philodendron Temperaturen zwischen 23 und 30°C.

Nachts muss die Temperatur für den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus auf 18-23°C sinken.

Die Temperaturgrenze von 14°C darf niemals unterschritten werden, denn hier droht der Philodendron Bipinnatifidium zu sterben.

Düngen

Wie bereits erwähnt ist der Philodendron Bipinnatifidum sehr anfällig für Salze im Boden. Daher ist es bei dieser Art besonders wichtig, auf hochwertige Dünger zu achten. Denn die Nährstoffe in Düngern liegen meist in Form von Salzen vor. Bei billigen Düngern ist der Salzanteil besonders hoch.

Alternativ kannst du auch zu einem organischen Dünger greifen. Organische Dünger sind weniger aggressiv und enthalten weniger Salze.

Wichtig ist es so oder so, dass du deine Pflanzen immer nur in Verbindung mit Wasser düngst. Sonst kann der Dünger massive Schäden an den Wurzeln anrichten.

Umtopfen

Gerade, wenn die Pflanze noch jung ist, empfehle ich trotz des langsamen Wachstums jedes Jahr umzutopfen. Dadurch wird verhindert, dass die Wurzeln beschädigt werden oder zu wenig Sauerstoff bekommen.

Wenn die Pflanze älter ist, solltest du erst umtopfen, wenn es auch wirklich nötig ist.
Das erkennst du an Wurzelspitzen oder ganzen Wurzeln, welche aus den Drainagelöchern wachsen.

Du willst mehr über Philodendren lernen?

Dann schau dir doch mal unseren Beitrag über den Philodendron an. Dort findest du einen Beitrag über fast alle Philodendron-Arten und Antworten auf weitere häufig gestellte Fragen zum Thema.

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