Philodendron Squamiferum Pflege

Der Philodendron Squamiferum gehört zur Familie der Aronstabgewächse. Er gehört außerdem zu den Philodendren, welche die wohl beliebteste Pflanzengattung der Welt ist. Und das auch zurecht, denn keine Pflanzengattung ist so divers, wie die Philodendren. Für diese Vielfalt ist auch der Philodendron Squamiferum ein Beispiel.

Dieser wächst mit eichenförmigen Blättern, welche durch diverse Einschnitte aussehen, als hätten sie kleine Flügel. Zudem ist der Philodendron Squamiferum ein wahrer Formwandler. Als Jungpflanze bildet er noch kleine, ovale Blätter aus. In diesem Stadium sieht er aus wie eine komplett andere Pflanze. Erst als reifere Pflanze, bzw. reifere Blätter bilden die typische, wunderschöne Form aus.

Nahaufnahme eines Philodendron Squamiferum

Diese Formwandlung ist jedoch nicht die einzige Besonderheit, die der Philodendron Squamiferum in petto hat. Denn wenn du dir den Spross dieser Pflanze ansiehst, wirst du viele, kleine, rote Härchen finden.

Woher kommt der Philodendron Squamiferum?

Der Philodendron Squamiferum kommt aus Regenwäldern in ganz Zentralamerika, Französisch-Guyana, Suriname und Brasilien.

Wachstum

Der Philodendron Squamiferum gehört zu den langsam wachsenden Philodendren. Es kann mehrere Jahre dauern, bis eine Pflanze ihre volle Höhe erreicht. Diese beträgt übrigens 6 Meter, zumindest an einer Rankhilfe. Diese sollte dem Philodendron Squamiferum unbedingt zur Verfügung gestellt werden, da die Wachstumsrate sonst drastisch abnimmt. Voll ausgewachsene Blätter werden bis zu 50cm lang.

Substrat

Philodendron Squamiferum ist zwar pflegeleicht, sollte aber nicht in Blumenerde gepflanzt werden, da er sonst innerhalb von Wochen absterben kann. Das rührt daher, dass der Philodendron Squamiferum ein Hemiepyphyt, also eine “halb”-Aufsitzerpflanze ist.

Als Hemiepiphyt beginnt der Philodendron Squamiferum sein Leben als Aufsitzerpflanze auf Bäumen, Steinen oder an Felswänden. Von diesen aus wachsen lange Luftwurzeln in Richtung Boden. Wenn diese Luftwurzeln den Boden erreichen und in diesen eindringen, kann der Philodendron Squamiferum Nährstoffe aus dem Boden beziehen und wächst somit hemiepiphytisch.

Da der Boden in den Tropen sehr grob und luftdurchlässig ist, haben die Luftwurzeln in der Erde kein Problem, wird der Philodendron jedoch in Blumenerde gepflanzt, werden die Luftwurzeln nicht mit genug Sauerstoff versorgt. Falls das passiert, entwickelt sich an den Wurzeln ziemlich schnell Wurzelfäule, wodurch die ganze Pflanze eingehen kann.

Damit das nicht passiert, solltest du deinen Philodendron Squamiferum in grobe, luftdurchlässige Erde pflanzen. Außerdem sollte die Erde nicht zu viel Wasser speichern. Zwar liebt der Philodendron Squamiferum als Tropenpflanze Feuchtigkeit, jedoch beschleunigt diese auch die Bildung von Wurzelfäule.

Daher empfehle ich dir, zu einer speziellen Philodendron-Erde zu greifen. Alternativ kannst du dein Substrat auch selber mischen. Dafür nimmst du normale Pflanzenerde und mischst sie mit Sand, Orchideenerde, Rindenmulch und ein wenig Spaghnum-Moos.

Wie oft muss ich den Philodendron Squamiferum gießen?

Wassertechnisch ist diese Art empfindlich, da wie bereits erwähnt schnell Wurzelfäuleprobleme auftreten können. Um dies zu verhindern, solltest du deinen Philodendron Squamiferum nur dann gießen, wenn er durstig ist.

Um zu testen, ob er durstig ist, empfehle ich dir deinen Finger 2 bis 3 Zentimeter in die Erde zu stecken. So merkst du, ob die obere Erdschicht noch nass ist. Ist das der Fall solltest du mit dem Gießen noch warten, da Philodendren nur gegossen werden sollten, wenn die obere Erdschicht komplett trocken ist.

Beim Gießen kannst du gerne ein wenig mehr Wasser verwenden, als bei anderen Pflanzen. Als tropische Pflanze liebt diese Art starke Regenfälle. Du solltest jedoch nach dem Gießen warten, bis das Restwasser aus den Drainagelöchern läuft und dieses wegschütten. So verhinderst du, dass deine Pflanze nasse Füße bekommt und sich Wurzelfäule bildet.

Licht

Philodendren werden nicht ohne Grund Baumfreunde genannt. Diese Pflanzengattung wächst in der Natur an den Urwaldriesen im Regenwald. Diese umarmt sie quasi (daher der Name). Als Kletterpflanze sind Philodendren durch das Blätterdach geschützt und leben im Schatten. Daher haben sie sich nicht an direktes Sonnenlicht angepasst.

Dieses ist also zu vermeiden, da sich sonst unschöne braune Flecken bilden, die A keine Energie produzieren und B nie wieder grün werden.

Doch obwohl der Philodendron Squamiferum im Dschungel den Schatten liebt, sieht das im Urban-Jungle anders aus. Hier genießt er helle Standorte ohne direktes Sonnenlicht. Aber wie kommt das?

Naja eigentlich ist das recht logisch, denn unsere Zimmerpflanzen werden von einem Filter geschützt. Dieser Filter sind unsere Fenster, welche bis zu 40% Sonnenlicht filtern. Zudem ist die Sonneneinstrahlung in Südamerika wesentlich intensiver als in unseren Breitengraden.

Temperatur

Die Sonneneinstrahlung ist nicht das Einzige, das in Südamerika intensiver ist. Auch die Temperaturen unterscheiden sich stark zu unseren. Du kannst dir also wahrscheinlich grob vorstellen, in welche Richtung du die Temperatur bei der Pflege vom Philodendron Squamiferum anpassen musst.

Aber gleich mal eine Entwarnung: du musst dein Raumklima nicht an das Klima im Dschungel anpassen, denn das Optimum liegt irgendwo zwischen 23°C und 27°C. Eine Temperatur von über 20°C ist aber auf jeden Fall ausreichend. Unter dieser Grenze wächst der Philodendron Squamiferum zwar auch, aber eben wesentlich langsamer und ungesünder.

Bei Temperaturen von unter 15°C stirbt dein Philodendron Squamiferum. Er ist also keineswegs winterhart. Nach draußen stellen kannst du ihn im Sommer aber dennoch. Du solltest ihn jedoch an das neue Klima langsam gewöhnen.
Luftfeuchtigkeit
Natürlich ist neben Temperatur und Sonneinstrahlung auch die Luftfeuchtigkeit im Regenwald wesentlich höher. Daher solltest du deine Luftfeuchtigkeit auf 60-80% erhöhen.

Im Regenwald ist die Luftfeuchtigkeit zwar annähernd 100%, das ist jedoch in einer Wohnung eine gefährliche Idee, da die Zirkulation in einem Raum wesentlich schlechter ist als in einem Wald. Daher bilden sich schnell Pilze.

Bei einer Luftfeuchtigkeit von unter 40% stirbt der Philodendron Squamiferum langsam. Im Bereich von zwishcen 40% und 60% wächst der Philodendron Squamiferum zwar, aber langsam und ungesund.

Wie oft muss ich meinen Philodendron Squamiferum düngen?

Der Philodendron Squamiferum, gehört wie die meisten Philodendren zu den Starkzehrern, das bedeutet, dass sie viele Nährstoffe benötigen. Dennoch solltest du beim Düngen etwas aufpassen, da Philodendren besonders empfindlich auf die Salze in industriellen Düngern reagieren.

Daher solltest du unbedingt einen hochwertigen Dünger, am besten einen speziell für Philodendren, kaufen. Diesen solltest du zudem nur in Verbindung mit Wasser geben, da die Salze sonst die Wurzeln deiner Pflanze angreifen.

Bezüglich der Häufigkeit und Menge solltest du dich einfach an die Empfehlungen deines Düngers halten. Im Winter solltest du jedoch das Düngen stark verringern, da Philodendren in den kälteren Monaten das Wachstum einstellen und so weniger Nährstoffe benötigen. Zu dieser Zeit kannst du gut und gerne nur alle 8 Wochendüngen.

Wie oft muss ich den Philodendron Squamiferum umtopfen?

Umtopfen ist bei den Philodendren sehr wichtig, da sonst die Wurzeln sich gegenseitig zerquetschen und so die Sauerstoffzufuhr unterbrechen. Um dies zu verhindern, solltest du jüngere Pflanzen einmal mal im Jahr umtopfen, ältere Pflanzen müssen seltener umgetopft werden.

Philodendron Squamiferum vermehren

Zum vermehren hat man beim Philodendron Squamiferum 3 Optionen:

  • Samen
  • Stecklinge
  • Abmoosen

Samen sind jedoch nicht zu empfehlen, da diese sehr schwer zu bekommen sind.

Sprossstecklinge

Um deinen Philodendron Squamiferum über Spossstecklinge zu vermehren gehst du wie folgt vor:

  • Suche einen gesunden Spross (jeder Spross sollte mindestens einen Knoten und optional ein paar Blätter haben)
  • Schneide mit einem sterilen Werkzeug unterhalb des Knoten
  • Jetzt kannst du deinen Sprosssteckling entweder in Wasser oder direkt in deine Philodendronerde packen
  • Als Zusatz kannst du noch Wurzelhormone einsetzen
  • Stelle deinen Sprosssteckling an einen warmen Ort mit viel indirektem Sonnenlicht
  • Nach einigen Wochen solltest du Wurzeln sehen

Abmoosen

Eine weitere Variante, bei der man einen Klon der Pflanze erschafft und somit die Merkmale beibehält, ist das Abmoosen. Diese für viele anscheinend noch relativ unbekannte Art der Vermehrung wird häufig in der Gärtnerei zur Vermehrung von Bäumen genutzt.

Bei dieser Methode gehst du wie folgt vor:

Verwunde deine Pflanze

  • benutze eine sterile Klinge
  • der Schnitt sollte circa 5cm lang und 3-5cm tief sein

Die Wunde offen halten

  • die Wunde muss offen bleiben, damit sich Wurzeln bilden
  • um sie offenzuhalten kannst, du einen Zahnstocher verwenden

Die Wunde bemoosen

  • jetzt solltest du die Wunde mit Moos bedecken
  • das Moos sollte nass sein
  • am besten eignet sich Sphagnum-Moos
  • falls das Moos nicht an der Wunde hält, kannst du es festbinden
  • optional kannst du Wurzelhormone einsetzen, um den Prozess zu beschleunigen

In Folie einpacken

  • nimm nun Frischhaltefolie und verbinde damit die Wunde
  • die Folie sollte fest genug sein, um das Moos festzuhalten
  • du kannst auch Klebeband nutzen um die Folie festzubinden

Einpflanzen

  • nach einem Monat können sich erste Wurzeln zeigen
  • sobald die Wurzeln 8cm erreicht haben, kannst du sie pflanzen
  • löse die Tochterpflanze aus der Mutterpflanze
  • nun kannst du pflanzen

Du willst mehr über Philodendren lernen?

Dann schau dir doch mal unseren Beitrag über den Philodendron an. Dort findest du einen Beitrag über fast alle Philodendron-Arten und Antworten auf weitere häufig gestellte Fragen zum Thema.

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